Über fehlende Nachwuchsspieler in Deutschland ist auch am vergangenen Wochenende viel geredet worden. Der frühere Profi Nicolas Kiefer prangerte am Rande des Daviscup-Viertelfinals zwischen Deutschland und Frankreich an, die Jugend sei zu verwöhnt. "Nach der Generation um Mayer, Petzschner und Kohlschreiber kommt ein großes Loch", stellte der 34-Jährige fest.

 

Diese Einschätzung empfindet Stebe allerdings nicht als Druck. "Ich sehe das als Ansporn an", sagt er. "Ich will allen zeigen, dass ich dieser Nachfolger sein kann." Um dies zu erreichen, hat er genau das getan, was Kiefer bei jungen Spielern vermisst. Er hat sich gequält, hat verzichtet und alles dem Tennis untergeordnet. Die Schule beendete Stebe, der in seiner Freizeit gerne Schlagzeug spielt ("Das ist gut für die Kreativität"), nach der mittleren Reife. Danach hatte er noch ein Jahr einen Privatlehrer, aber mit all seinen Erfolgen im Jugendbereich konzentrierte er sich 2008 allein auf den Sport. Als Fünfter der Juniorenweltrangliste wagte er den Schritt zu den Profis und startete dort auf Platz 964, seine beste Position erreichte er bisher als 182. in der vergangenen Woche.

"Er hat mich unterschätzt, das geht vielen so"

Das ist insofern beachtlich, da Stebe auf seinem Weg nach oben auch schon einen großen Rückschlag hinnehmen musste. Im Oktober des vergangenen Jahres erlitt er eine Rückenverletzung und konnte vier Monate lang nicht spielen. Als er dann wieder zurückkehrte, agierte der Linkshänder gleich noch stärker als zuvor. Er gewann zwei Future-Turniere in der Türkei und zog dann im japanischen Kyoto in das Finale ein. "Zu der Zeit habe ich mein bisher bestes Tennis gespielt. Da hat vieles gestimmt." Zu Stebes Stärken gehört besonders seine beidhändige Rückhand: "Mit der Waffe habe ich zuletzt schon viele meiner Gegner zur Verzweiflung gebracht."

Gestern im Training verzweifelte daran auch der Spanier Juan Carlos Ferrero, immerhin French-Open-Sieger von 2003. "Er hat mich vielleicht unterschätzt, das geht vielen so", sagt Stebe. Denn neben der harten und platzierten Rückhand ist er auch gut auf den Beinen und überzeugt mit einer variablen Vorhand: "Ich habe aber noch überall Luft nach oben." Das will er in den nächsten Monaten zeigen. Sein Ziel zum Jahresende sind die Top 100. Danach soll es natürlich noch weiter nach oben gehen.

Dem deutschen Tennis fehlt die Jugend

Über fehlende Nachwuchsspieler in Deutschland ist auch am vergangenen Wochenende viel geredet worden. Der frühere Profi Nicolas Kiefer prangerte am Rande des Daviscup-Viertelfinals zwischen Deutschland und Frankreich an, die Jugend sei zu verwöhnt. "Nach der Generation um Mayer, Petzschner und Kohlschreiber kommt ein großes Loch", stellte der 34-Jährige fest.

Diese Einschätzung empfindet Stebe allerdings nicht als Druck. "Ich sehe das als Ansporn an", sagt er. "Ich will allen zeigen, dass ich dieser Nachfolger sein kann." Um dies zu erreichen, hat er genau das getan, was Kiefer bei jungen Spielern vermisst. Er hat sich gequält, hat verzichtet und alles dem Tennis untergeordnet. Die Schule beendete Stebe, der in seiner Freizeit gerne Schlagzeug spielt ("Das ist gut für die Kreativität"), nach der mittleren Reife. Danach hatte er noch ein Jahr einen Privatlehrer, aber mit all seinen Erfolgen im Jugendbereich konzentrierte er sich 2008 allein auf den Sport. Als Fünfter der Juniorenweltrangliste wagte er den Schritt zu den Profis und startete dort auf Platz 964, seine beste Position erreichte er bisher als 182. in der vergangenen Woche.

"Er hat mich unterschätzt, das geht vielen so"

Das ist insofern beachtlich, da Stebe auf seinem Weg nach oben auch schon einen großen Rückschlag hinnehmen musste. Im Oktober des vergangenen Jahres erlitt er eine Rückenverletzung und konnte vier Monate lang nicht spielen. Als er dann wieder zurückkehrte, agierte der Linkshänder gleich noch stärker als zuvor. Er gewann zwei Future-Turniere in der Türkei und zog dann im japanischen Kyoto in das Finale ein. "Zu der Zeit habe ich mein bisher bestes Tennis gespielt. Da hat vieles gestimmt." Zu Stebes Stärken gehört besonders seine beidhändige Rückhand: "Mit der Waffe habe ich zuletzt schon viele meiner Gegner zur Verzweiflung gebracht."

Gestern im Training verzweifelte daran auch der Spanier Juan Carlos Ferrero, immerhin French-Open-Sieger von 2003. "Er hat mich vielleicht unterschätzt, das geht vielen so", sagt Stebe. Denn neben der harten und platzierten Rückhand ist er auch gut auf den Beinen und überzeugt mit einer variablen Vorhand: "Ich habe aber noch überall Luft nach oben." Das will er in den nächsten Monaten zeigen. Sein Ziel zum Jahresende sind die Top 100. Danach soll es natürlich noch weiter nach oben gehen.