Sport: Heiko Hinrichsen (hh)
 

Einen Vorgeschmack auf die beim Publikum neu entfachte Euphorie um die deutschen Fedcupfrauen hat es bereits gestern fernab des Centre-Courts gegeben. Als die deutsche First Lady im Frauentennis, Angelique Kerber, an der Seite von Andrea Petkovic gegen das Gespann Cara Black und Sania Mirza im Doppel antrat, da war der 1500 Fans fassende Court eins in der Schleyerhalle derart proppenvoll, dass die Ordner zeitweise keine Fans mehr herein lassen konnten. „Jetzt ist die Euphorie in uns“, sagte Kerber trotz der 7:10-Niederlage im Matchtiebreak nach zuvor 6:4 und 2:6. Denn das Team Deutschland, das ist die Hauptsache, steht Anfang November beim Gastspiel in Tschechien im Fedcupfinale.

Gerne hätte das Team Australia am Wochenende in Brisbane aber auf die Anwesenheit der Nummer sieben der Welt verzichtet. „Ein bisschen haben sie auch spekuliert, dass die Angie absagt“, sagt die Bundestrainerin Barbara Rittner. Doch die gerne zurückhaltend auftretende Kielerin mit den kraftvollen Grundschlägen nahm den Mammuttrip auf sich und ebnete mit Siegen in den Einzeln gegen Samatha Stosur in drei Sätzen und gegen Casey Dellacqua mit 6:1 und 6:0 den Weg ins Endspiel. „Ich bin zwar noch ein bisschen durch den Wind und hatte zwei Dopingkontrollen in zwei Tagen – aber ich freue mich auf jeden einzelnen Tag“, sagt die Linkshänderin. Im Auftakteinzel trifft Angelique Kerber am Mittwoch auf die Spanierin Carla Suarez.

Einen Vorgeschmack auf die beim Publikum neu entfachte Euphorie um die deutschen Fedcupfrauen hat es bereits gestern fernab des Centre-Courts gegeben. Als die deutsche First Lady im Frauentennis, Angelique Kerber, an der Seite von Andrea Petkovic gegen das Gespann Cara Black und Sania Mirza im Doppel antrat, da war der 1500 Fans fassende Court eins in der Schleyerhalle derart proppenvoll, dass die Ordner zeitweise keine Fans mehr herein lassen konnten. „Jetzt ist die Euphorie in uns“, sagte Kerber trotz der 7:10-Niederlage im Matchtiebreak nach zuvor 6:4 und 2:6. Denn das Team Deutschland, das ist die Hauptsache, steht Anfang November beim Gastspiel in Tschechien im Fedcupfinale.

Gerne hätte das Team Australia am Wochenende in Brisbane aber auf die Anwesenheit der Nummer sieben der Welt verzichtet. „Ein bisschen haben sie auch spekuliert, dass die Angie absagt“, sagt die Bundestrainerin Barbara Rittner. Doch die gerne zurückhaltend auftretende Kielerin mit den kraftvollen Grundschlägen nahm den Mammuttrip auf sich und ebnete mit Siegen in den Einzeln gegen Samatha Stosur in drei Sätzen und gegen Casey Dellacqua mit 6:1 und 6:0 den Weg ins Endspiel. „Ich bin zwar noch ein bisschen durch den Wind und hatte zwei Dopingkontrollen in zwei Tagen – aber ich freue mich auf jeden einzelnen Tag“, sagt die Linkshänderin. Im Auftakteinzel trifft Angelique Kerber am Mittwoch auf die Spanierin Carla Suarez.

Sabine Lisicki

Als sämtliche Spielerinnen am Montag vor der Players Night auf dem Centre-Court vorgestellt wurden, da war Sabine Lisicki in puncto Eleganz und Glamour eine Klasse für sich. In High Heels, heller Abendgarderobe und mit funkelnden Ohrringen strahlte die Wimbledonfinalistin von 2013 freundlich in die Kameras. Das Problem ist nur: Bei „Bum-Bum-Bine“, die aufgrund ihres mächtigen Aufschlages vor allem auf Rasen Siegchancen hat, läuft es sportlich gar nicht. Außer beim Turnier in Luxemburg hat Lisicki seit ihrer Finalteilnahme von London keine drei Matches mehr in Folge gewonnen. Aktuell führt sie die Weltrangliste noch an Position 14, doch im Jahresranking ist die Berlinerin nur Nummer 59.

„Ich habe mir auch die Zeit gegönnt, meinen Wimbledon-Erfolg zu genießen. Dafür hatte ich ja hart gearbeitet“, sagt Sabine Lisicki, die mit dem TV-Moderator Oliver Pocher liiert ist. „Manchmal ist der Sabine der rote Teppich wichtiger als der Trainingsplatz“, beklagt aber etwa der Ex-Profi Nicolas Kiefer ihren mangelnden Fleiß. Doch Lisicki, die in Stuttgart auf die starke Ana Ivanovic trifft, kontert: „Das hat nichts mit meiner Form zu tun“ – und führt als Gründe für ihre Niederlagen mal Probleme am Handgelenk, mal eine Erkältung und mal „einen anderen Schicksalsschlag“ an.

Von ihrem Trainer Wim Fissette, der sie für nicht fit genug hielt, hat sich Sabine Lisicki kürzlich getrennt. Auch die Teamchefin Rittner nominierte sie nicht für den Fedcup. Jetzt wird die Blondine von der früheren Nummer eins Martina Hingis gecoacht. Gemeinsam gewann man bereits in Miami im Doppel. Nun soll „Miss Swiss“ Lisicki auch im Einzel Beine machen.

Andrea Petkovic

Es war der 3. April, als die lange Zeit von einem Sammelsurium an Verletzungen (Rücken- und Knieprobleme, Bänderriss) geplagte Andrea Petkovic die Hackordnung im deutschen Frauentennis gehörig durcheinander wirbelte. Nur 56 Minuten benötigte die extrovertierte Darmstädterin, um Sabine Lisicki im Achtelfinale des WTA-Turniers im amerikanischen Charleston mit 6:1, 6:0 vom Platz zu fegen. Petkovic holte sich letztlich in den USA den dritten Turniersieg ihrer Karriere – und hatte als ehemalige Neunte der Weltrangliste ihre lange Durststrecke endlich überwunden.

„Ich habe ganz schwere Zeiten hinter mir“, sagt Petkovic, die inzwischen aber – auch durch den Einzug ins Finale des Fedcup – wieder obenauf ist. „Ich habe gefühlt den zehnten bis zwölften Jetlag. Ich schlafe inzwischen einfach, wann immer Zeit dafür ist“, sagt die 26-Jährige nach der Ankunft in Stuttgart, als ein Reisemarathon über die USA, Europa und Australien binnen 14 Tagen hinter ihr lag. „Wir sind zwar permanent übernächtigt, doch es hat sich gelohnt, dieses Opfer zu bringen“, sagt Petkovic, die auf Flavia Pennetta trifft und „ein paar gute Matches“ bestreiten will: „Mal sehen, wie sich die lange Reise kurzfristig auswirkt.“

Julia Görges

Von ihren Fans aufgrund ihres Aussehens als „Gorgeous Görges“ (hinreißende Görges) gepriesen, kommt die Schleswig-Holsteinerin sehr gerne nach Stuttgart. „Es ist ganz klar mein Lieblingsturnier“, sagt Görges, was wenig verwundert: 2011 besiegte sie im Finale die Dänin Caroline Woszniaki, die damalige Nummer eins, und holte sich den zweiten Turniersieg ihrer Karriere im Einzel. Bis heute hat in Stuttgart neben Görges nur eine weitere Deutsche gewonnen: 1994 siegte Anke Huber, die heute die Sportliche Leiterin ist.

Zuletzt aber hat die „Jule“, wie die Kolleginnen sagen, eher als Doppelspezialistin von sich reden gemacht. Nach einer Pechsträhne im Vorjahr ist die einstige Nummer 15 der Welt (März 2012) auf Rang 94 abgerutscht. Schuld war vor allem eine schwere Handverletzung im Mai 2013 beim Turnier in Brüssel. „Danach konnte ich nicht mal mehr eine Tasse Kaffee halten“, klagte Görges, kassierte eine Erstrundenniederlage nach der anderen, und gewann zwischen Mai und Oktober auf der Tour gerade mal drei Spiele. Jetzt ist Julia Görges aber wieder fit – und bereit für ihr erstes Spiel gegen die Rumänin Sorana Cirstea.