Seit Tagen versuchen die IS-Extremisten, die kurdische Stadt Kobane in Nordsyrien einzunehmen. Sie sind nur noch zwei Kilometer entfernt. Das internationale Bündnis versucht, die Dschihadisten zu stoppen.

Seit Tagen versuchen die IS-Extremisten, die kurdische Stadt Kobane in Nordsyrien einzunehmen. Sie sind nur noch zwei Kilometer entfernt. Das internationale Bündnis versucht, die Dschihadisten zu stoppen.

 

Kobane/Bagdad - Die USA und ihre arabischen Verbündeten haben bei der eingeschlossenen nordsyrischen Stadt Kobane erneut die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bombardiert. Das Bündnis habe IS-Ziele östlich der Stadt angegriffen, sagte der Präsident der selbst ernannten Regionalregierung von Kobane, Anwar Muslim, am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von fünf Angriffen der Koalition.

Die Kämpfe zwischen Kurden und der Terrormiliz gingen weiter, sagte Muslim. Die Extremisten hätten Verstärkung von neuen Kämpfern aus dem Osten Syriens erhalten. Laut den Menschenrechtsbeobachtern haben die Dschihadisten seit dem Morgengrauen ihre Artillerieangriffe auf Kobane verstärkt. Bei den heftigen Kämpfen habe es auf beiden Seiten Tote gegeben, hieß es.

Die IS-Terrormiliz versucht seit mehr als zwei Wochen, Kobane (Arabisch: Ain al-Arab) einzunehmen. Sie steht nur noch zwei Kilometer von der kurdischen Stadt entfernt. Die Extremisten haben seit Beginn ihrer Angriffe bereits mehr als 300 Dörfer im Umland unter Kontrolle gebracht, wie die Beobachtungsstelle berichtete. Die Orte liegen an der Grenze zur Türkei in einer Enklave, die von kurdischen Volksschutzeinheiten kontrolliert wurde.

Auch Australien unterstützt Kampf gegen IS

Die Terrormiliz kontrolliert im Norden und Osten Syriens rund ein Drittel der Fläche des Landes. Auch im benachbarten Irak beherrscht sie im Norden und Westen riesige Gebiete. Sie hat in beiden Ländern ein „Islamisches Kalifat“ ausgerufen. Die US-Luftwaffe hatte Anfang vergangener Woche ihre Luftangriffe vom Irak auf Syrien ausgedehnt. Die USA und ihre Verbündeten wollen die Terrormiliz zerstören.

Auch Australien unterstützt den Kampf gegen die Extremisten im Irak seit Mittwoch mit Aufklärungs- und Tankflugzeugen. Premierminister Tony Abbott bezeichnete die Miliz als „apokalyptischen Todeskult“. Kampfflugzeuge seien noch nicht im Einsatz, betonte er. „Wir haben noch keine endgültige Entscheidung über den Kampfeinsatz unserer Truppen gefällt“, sagte Abbott.

Im Irak bombardierte die Luftwaffe der Regierung IS-Kämpfer südlich der Stadt Tikrit. Die Extremisten hatten dort zuvor zeitgleich zwei Orte angegriffen, wie Nachrichtenseite Shafaaq News meldete. Bei den Kämpfen seien zehn Anhänger der Regierung getötet worden. Tikrit liegt 170 Kilometer nördlich von Bagdad. Bei Kämpfen und Terroranschlägen im Irak kamen im vergangenen Monat mehr als 1100 Menschen ums Leben. Mehr als 850 der Getöteten seien Zivilisten gewesen, teilte die UN-Mission im Irak (Unami) am Donnerstag mit. Fast 1950 Menschen wurden demnach im September verletzt. Die meisten Opfer habe es in Bagdad gegeben.