Kultur: Stefan Kister (kir)

Dass es für frische belletristische Nahsichterfahrungen durchaus einen Markt gibt, zeigt neben der anhaltenden Konjunktur der Regionalkrimis der Überraschungserfolg von Büchern wie Elisabeth Kabateks „Laugenweckle zum Frühstück“, von dem der das lokale Terrain nun alleine kontrollierende Silberburg Verlag mehr als 100 000 Exemplare absetzen konnte. Der Theiss Verlag will vor Ort nun künftig von Darmstadt aus präsent sein. Das ist in der Sache mindestens ein Widerspruch, für die Verlagsstadt Stuttgart aber ein bitterer Verlust. Daran lässt auch der Noch-Geschäftsführer keinen Zweifel. „Ich finde das sehr schade und für die Region ist das sehr traurig“, sagt Volker Hühn. Ein Regionalverlag lebt von der engen Vernetzung mit den ortsansässigen Autoren, mit den lokalen Medien und Kulturinstitutionen, der Kunstakademie beispielsweise, mit deren Studenten der Band „Die im Dunkeln sieht man doch“, ein faszinierendes Nachtporträt der Stadt, produziert wurde.

 

Die Sprecherin der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, Christina Herborg, führt für die Entscheidung strategische Gründe an. Man reagiere damit auf den technologischen Wandel und die veränderten Rahmenbedingungen der Buchbranche. „Das ist eine Investition in die Zukunft, wir bündeln unsere verlegerischen Aktivitäten, um künftig etwa auch auf dem Markt für E-Books präsenter zu sein“, sagt Herborg.

Das Gerücht einer Neugründung macht die Runde

Von dieser Bündelung sind zwei weitere Tochterunternehmen betroffen, der Primus und der Philipp von Zabern Verlag. Wie es heißt, werde ein Großteil der Mitarbeiter übernommen, gleichzeitig sollen acht Stellen eingespart werden. Das klingt wenig, beliefe sich aber im Falle des Theiss Verlages auf vier Fünftel der zehnköpfigen Belegschaft. Wie sich die Kürzung genau auf die Verlage verteilen, behält Herborg für sich, räumt allerdings ein, dass Stuttgart davon überproportional betroffen sei. Dafür werde man einen eigenen Regionalia-Lektor einstellen, einen „Dienstleister vor Ort“, der einen Teil seiner Arbeit in Stuttgart verrichten wird.

Nun mögen Bündelungen und Zentralisierungen unter Effizienzgesichtspunkten ein probates Mittel sein, ob sie taugen, die autochthonen Kräfte eines Ortes und einer Region zu entbinden, darf bis zum Beweis des Gegenteils bezweifelt werden. Schon macht das Gerücht die Runde, ehemalige Mitarbeiter planten, einen eigenen Verlag zu gründen. Doch bis es so weit ist, wird man wohl damit leben müssen, dass für Ortserkundungen wie das im Herbst erscheinende Gemeinschaftswerk lokaler Autoren, „Stuttgart – das Buch!“, künftig Darmstadt die richtige Adresse ist.

Acht von zehn Stellen sollen wegfallen

Dass es für frische belletristische Nahsichterfahrungen durchaus einen Markt gibt, zeigt neben der anhaltenden Konjunktur der Regionalkrimis der Überraschungserfolg von Büchern wie Elisabeth Kabateks „Laugenweckle zum Frühstück“, von dem der das lokale Terrain nun alleine kontrollierende Silberburg Verlag mehr als 100 000 Exemplare absetzen konnte. Der Theiss Verlag will vor Ort nun künftig von Darmstadt aus präsent sein. Das ist in der Sache mindestens ein Widerspruch, für die Verlagsstadt Stuttgart aber ein bitterer Verlust. Daran lässt auch der Noch-Geschäftsführer keinen Zweifel. „Ich finde das sehr schade und für die Region ist das sehr traurig“, sagt Volker Hühn. Ein Regionalverlag lebt von der engen Vernetzung mit den ortsansässigen Autoren, mit den lokalen Medien und Kulturinstitutionen, der Kunstakademie beispielsweise, mit deren Studenten der Band „Die im Dunkeln sieht man doch“, ein faszinierendes Nachtporträt der Stadt, produziert wurde.

Die Sprecherin der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, Christina Herborg, führt für die Entscheidung strategische Gründe an. Man reagiere damit auf den technologischen Wandel und die veränderten Rahmenbedingungen der Buchbranche. „Das ist eine Investition in die Zukunft, wir bündeln unsere verlegerischen Aktivitäten, um künftig etwa auch auf dem Markt für E-Books präsenter zu sein“, sagt Herborg.

Das Gerücht einer Neugründung macht die Runde

Von dieser Bündelung sind zwei weitere Tochterunternehmen betroffen, der Primus und der Philipp von Zabern Verlag. Wie es heißt, werde ein Großteil der Mitarbeiter übernommen, gleichzeitig sollen acht Stellen eingespart werden. Das klingt wenig, beliefe sich aber im Falle des Theiss Verlages auf vier Fünftel der zehnköpfigen Belegschaft. Wie sich die Kürzung genau auf die Verlage verteilen, behält Herborg für sich, räumt allerdings ein, dass Stuttgart davon überproportional betroffen sei. Dafür werde man einen eigenen Regionalia-Lektor einstellen, einen „Dienstleister vor Ort“, der einen Teil seiner Arbeit in Stuttgart verrichten wird.

Nun mögen Bündelungen und Zentralisierungen unter Effizienzgesichtspunkten ein probates Mittel sein, ob sie taugen, die autochthonen Kräfte eines Ortes und einer Region zu entbinden, darf bis zum Beweis des Gegenteils bezweifelt werden. Schon macht das Gerücht die Runde, ehemalige Mitarbeiter planten, einen eigenen Verlag zu gründen. Doch bis es so weit ist, wird man wohl damit leben müssen, dass für Ortserkundungen wie das im Herbst erscheinende Gemeinschaftswerk lokaler Autoren, „Stuttgart – das Buch!“, künftig Darmstadt die richtige Adresse ist.