Ausgerechnet der für polnische Verhältnisse weltoffene Bischof des Warschauer Stadtteils Praga, Henryk Hoser, hatte Bashobora eingeladen. Dem 67-jährigen Priester aus Uganda eilt der Ruf voraus, dass er durch seine Messen Seele und Körper heilen könne. Bashobora hatte sich in den sechziger Jahren während seines Theologie- und Psychologiestudiums im Vatikan der neu aufkommende Charismatischen Bewegung angeschlossen, einer wertekonservativen Erneuerungsbewegung, die vor allem in Afrika und Lateinamerika großen Zulauf hat. Ihre katholischen Vertreter rühmen sich eines besonders engen Drahtes zum Heiligen Geist. „Erschrickt nicht, wenn ihr dieses Stadion anders verlässt, als ihr gekommen seid“, mit diesen Worten lockte Bashobora in Warschau. „Jesus hilft dir und mir, wir alle gehen von hier aus erneuert nach hause“, versprach der Priester.

 

Seit 2007 besucht er Polen regelmäßig, doch ein solch großes Stadion hatte er noch nie zu füllen vermocht. „Wenn euch während des Gebets Dämonen plagen, gebt ein Zeichen und ihr werdet einem Exorzisten zugeführt“, sagt er. Mehrere unter den 500 anwesenden Geistlichen hatten sich als Hilfsexorzisten zur Verfügung gestellt. In Polen werden seit Jahren von der katholischen Kirche wieder vermehrt Exorzisten ausgebildet. Allerdings haben diese es immer öfter etwa mit überforderten Eltern drogenabhängiger Kinder und dergleichen als mit dem Leibhaftigen zu tun.

Seine Show ist modern, er predigt leise und auf Englisch

Statt mittelalterlicher Rituale bot Bashobora in Warschau eine halbwegs modern anmutende Show von einem herzförmigen Altar aus an. Seine Helfer regten die Gläubigen zum Handauflegen, zu Gesängen und spanischen Wellen wie bei Fußballspielen an. Bashobora selbst predigte leise und bedächtig auf Englisch. Doch immer wieder waren laut Augenzeugen die entzückten Schreie der Geheilten von den Tribünen zu vernehmen. Am späten Abend zeigte das polnische Staatsfernsehen eine fröhliche Menschenmenge beim Verlassen des Stadions. Das übliche Gegröle der Fußballfans blieb aus, stattdessen waren da und dort religiöse Lieder zu vernehmen.

Wer in Warschau nicht geheilt wurde, hat bald wieder die Möglichkeit, Jesus Christus à la Bashobora persönlich zu begegnen. Der beginnt am 10. August im Marien-Sanktuarium des Dorfes Rychwald seine zweiwöchige Schlesientour – seine bereits dritte Polenreise in diesem Jahr.

Seine Show ist modern, er predigt leise und auf Englisch

Statt mittelalterlicher Rituale bot Bashobora in Warschau eine halbwegs modern anmutende Show von einem herzförmigen Altar aus an. Seine Helfer regten die Gläubigen zum Handauflegen, zu Gesängen und spanischen Wellen wie bei Fußballspielen an. Bashobora selbst predigte leise und bedächtig auf Englisch. Doch immer wieder waren laut Augenzeugen die entzückten Schreie der Geheilten von den Tribünen zu vernehmen. Am späten Abend zeigte das polnische Staatsfernsehen eine fröhliche Menschenmenge beim Verlassen des Stadions. Das übliche Gegröle der Fußballfans blieb aus, stattdessen waren da und dort religiöse Lieder zu vernehmen.

Wer in Warschau nicht geheilt wurde, hat bald wieder die Möglichkeit, Jesus Christus à la Bashobora persönlich zu begegnen. Der beginnt am 10. August im Marien-Sanktuarium des Dorfes Rychwald seine zweiwöchige Schlesientour – seine bereits dritte Polenreise in diesem Jahr.