Zudem wirken bei den Niederländern zwei Ereignisse besonders nach: Die beiden politisch motivierten Morde an dem rechtspopulistischen Politiker Pim Fortuyn im Jahr 2002 und an dem Filmregisseur Theo van Gogh 2004 änderten das grundsätzlich auf Konsens gerichtete gesellschaftliche Klima. Fortuyns politischer Erbe, Geert Wilders, profitierte davon mit einer Reihe großer Wahlsiege.

 

In der Folge machte Königin Beatrix Rechtspopulisten wie Wilders und seine Partei indirekt verantwortlich für das Schüren von Hass und Diskriminierung. Daraufhin prangerte Wilders die wichtige politische Rolle der Königin bei der Regierungsbildung an. In einer Koalition mit linken Parteien gelang es ihm 2012, die Befugnisse der Regentin stark einzuschränken. Diese Konfrontation verdeutlicht, dass die niederländische Monarchie ihren Platz als verbindende, überparteiliche und über gesellschaftlichen Turbulenzen stehende Instanz neu finden muss. Die Frage nach dem Abdanken der 75-Jährigen wurde auch deshalb immer lauter gestellt.Ob Willem-Alexander die einflussreiche politische Rolle des Staatsoberhauptes je zurückgewinnt, muss abgewartet werden. Die emotionale Beziehung zwischen der Familie van Oranje-Nassau und der Mehrheit des Volkes ist trotzdem sehr eng. Dazu haben auch der Anschlag während des Königinnentages in Apeldoorn 2009 und der schlimme Skiunfall von Prinz Friso, Beatrix’ zweitem Sohn, im vergangenen Jahr beigetragen.

Am Dienstag wird Ausnahmezustand herrschen

Doch der neue König wird seine Rolle auch neu definieren und eigene Akzente setzen müssen. Wie sehr er sich politisch einmischen kann, wird vom Rückhalt innerhalb der Bevölkerung abhängen. Und gerade darüber können Willem-Alexander und Máxima momentan nicht klagen. Allen Anzeichen nach werden sie ihre Popularität nutzen, um die Monarchie zu modernisieren und zukunftsfähig zu machen. Denn der Zukünftige sieht das Königshaus als eine Art Unternehmen und sich selbst als Manager. Er will liefern für das viele Steuergeld, das sich die Niederländer ihre Monarchie kosten lassen. Aber das Paar wird aufpassen müssen, dass dabei Tradition, Zauber und Würde der Monarchie, welche die historische Kontinuität und die Einheit der Nation verkörpern, nicht verloren gehen.

Das Märchen von König und Königin, Prinzen, Prinzessinnen und Palästen funktioniert auch nach 200 Jahren noch fabelhaft in den Niederlanden. Am kommenden Dienstag wird das nach einem positiven, nationalen Ereignis schmachtende Land im Ausnahmezustand sein. Das bevorstehende Volksfest für den Thronwechsel soll nicht nur als Liebeserklärung an die Monarchie zelebriert werden: Willem-Alexander und Máxima werden den Niederländern ihre sprichwörtliche Lockerheit zurückgeben. Zumindest für diesen einen Tag.

Enge emotionale Beziehung zwischen Volk und Monarchen

Zudem wirken bei den Niederländern zwei Ereignisse besonders nach: Die beiden politisch motivierten Morde an dem rechtspopulistischen Politiker Pim Fortuyn im Jahr 2002 und an dem Filmregisseur Theo van Gogh 2004 änderten das grundsätzlich auf Konsens gerichtete gesellschaftliche Klima. Fortuyns politischer Erbe, Geert Wilders, profitierte davon mit einer Reihe großer Wahlsiege.

In der Folge machte Königin Beatrix Rechtspopulisten wie Wilders und seine Partei indirekt verantwortlich für das Schüren von Hass und Diskriminierung. Daraufhin prangerte Wilders die wichtige politische Rolle der Königin bei der Regierungsbildung an. In einer Koalition mit linken Parteien gelang es ihm 2012, die Befugnisse der Regentin stark einzuschränken. Diese Konfrontation verdeutlicht, dass die niederländische Monarchie ihren Platz als verbindende, überparteiliche und über gesellschaftlichen Turbulenzen stehende Instanz neu finden muss. Die Frage nach dem Abdanken der 75-Jährigen wurde auch deshalb immer lauter gestellt.Ob Willem-Alexander die einflussreiche politische Rolle des Staatsoberhauptes je zurückgewinnt, muss abgewartet werden. Die emotionale Beziehung zwischen der Familie van Oranje-Nassau und der Mehrheit des Volkes ist trotzdem sehr eng. Dazu haben auch der Anschlag während des Königinnentages in Apeldoorn 2009 und der schlimme Skiunfall von Prinz Friso, Beatrix’ zweitem Sohn, im vergangenen Jahr beigetragen.

Am Dienstag wird Ausnahmezustand herrschen

Doch der neue König wird seine Rolle auch neu definieren und eigene Akzente setzen müssen. Wie sehr er sich politisch einmischen kann, wird vom Rückhalt innerhalb der Bevölkerung abhängen. Und gerade darüber können Willem-Alexander und Máxima momentan nicht klagen. Allen Anzeichen nach werden sie ihre Popularität nutzen, um die Monarchie zu modernisieren und zukunftsfähig zu machen. Denn der Zukünftige sieht das Königshaus als eine Art Unternehmen und sich selbst als Manager. Er will liefern für das viele Steuergeld, das sich die Niederländer ihre Monarchie kosten lassen. Aber das Paar wird aufpassen müssen, dass dabei Tradition, Zauber und Würde der Monarchie, welche die historische Kontinuität und die Einheit der Nation verkörpern, nicht verloren gehen.

Das Märchen von König und Königin, Prinzen, Prinzessinnen und Palästen funktioniert auch nach 200 Jahren noch fabelhaft in den Niederlanden. Am kommenden Dienstag wird das nach einem positiven, nationalen Ereignis schmachtende Land im Ausnahmezustand sein. Das bevorstehende Volksfest für den Thronwechsel soll nicht nur als Liebeserklärung an die Monarchie zelebriert werden: Willem-Alexander und Máxima werden den Niederländern ihre sprichwörtliche Lockerheit zurückgeben. Zumindest für diesen einen Tag.