43 beschlagnahmte Tiere bringen das Tierheim in Göppingen in Not. Sie sind aus einer kleinen Wohnung gerettet worden und gehören einer 71-Jährigen, die das Horten von Tieren nicht lassen kann.

Göppingen – Zuerst haben sich die Mitglieder des kleinen Tierheims Obere Roggenmühle in Geislingen um die Tiere gekümmert, am Wochenende sind die 39 Katzen, zwei Hasen und zwei Hunde in das wesentlich größere Tierheim nach Göppingen umgezogen. Genug Platz gibt es allerdings auch dort nicht. Den gibt es in der Region Stuttgart wahrscheinlich nirgends.

 

Denn die meisten Tierheime platzen auch ohne plötzliche Tierschwemme aus allen Nähten. Doch irgendwo müssen die vor etwa einer Woche aus einer kleinen Wohnung in Geislingen geretteten Tiere hin. Sie gehörten einer 71-Jährigen, die schon mehrmals aufgefallen war, weil sie Tiere gehortet hat. In Göppingen werden die zum Teil kranken Katzen jetzt unter sehr beengten Verhältnissen gesund gepflegt und dann vermutlich an neue Besitzer vermittelt.

Zu viele Tiere auf einmal für das Tierheim

Auf Geheiß des Veterinäramts hatten Mitarbeiter der Göppinger Einrichtung die Tiere am Wochenende aus der Roggenmühle geholt. Dort zeigt man sich erleichtert. „Die Unterbringung bei uns resultierte aus einer akuten Notsituation, und wir haben gerne geholfen“, sagt Wolfgang Vogt, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Aber es seien einfach zu viele Tiere auf einmal gewesen. Auch das Tierheim Göppingen ist nicht auf die Ankunft so vieler Tiere vorbereitet.

Um die teilweise kranken Katzen versorgen zu können, verlegten die Tierschützer die bisherigen Bewohner der Krankenstation zum Teil zu sich nach Hause. Außerdem räumten die Vereinsmitglieder das Katzenhaus um, und schafften so zusätzlichen Platz für eine Quarantänestation für die Neuankömmlinge. Die ist deswegen nötig, weil viele der Katzen unter ansteckenden Krankheiten wie Katzenschnupfen leiden; hinzu kommen Ausfluss, Durchfall, Entzündungen und Parasitenbefall. Einige Tiere sind unterernährt.

Die Tierheimmitarbeiterin Yvonne Regel bedauert: „Jetzt müssen alle noch enger zusammenrücken.“ Das neue Katzenhaus sei mit 88 Tieren fast voll gewesen. Nun komme noch einmal die Hälfte dazu. Notgedrungen müssten sich nun einige Katzen mit anderen einen Raum teilen, obwohl sie sich nicht mit Artgenossen vertrügen.