Erst die Filme aber haben gezeigt, wie die schwimmenden Jäger bei ihren Beutezügen zu Werke gehen. Vor allem nachts und morgens starten sie im Durchschnitt alle zwei Stunden eine Attacke – und sind in mehr als der Hälfte aller Fälle auch erfolgreich. Besonders vielversprechend sind dabei Überfälle in den Morgenstunden und solche, bei denen das Reptil unter Wasser lauert. So getarnt kommen die Alligatoren doppelt so häufig zum Erfolg wie aus einer besser sichtbaren Angriffsposition.

 

Für andere Jäger ist es dagegen nicht mit Lauern getan, sie müssen ihre Beute aktiv suchen. Wie gehen sie dabei vor und woran orientieren sie sich? Auch das können die jeweiligen Tiere am besten selbst dokumentieren. Unechte Karettschildkröten sind in dieser Mission zum Beispiel vor der japanischen Küste unterwegs gewesen. Ein Team um Tomoko Narazaki von der Universität Tokio hatte auf ihrem Panzer nicht nur eine Videokamera befestigt, sondern auch ein Messgerät, das Tauchtiefe und Wassertemperatur, Schwimmgeschwindigkeit und Bewegungsrichtung erfasste. Bilder und Messwerte verrieten dann, dass diese Meeresschildkröten normalerweise in Tiefen von mehr als einem Meter nach Quallen suchen. Vor allem tagsüber biegen sie dabei oft abrupt in Richtung eines glibberigen Leckerbissens ab. Daraus schließen die Forscher, dass die Tiere ihre Opfer mit den Augen finden. So richtig zuverlässig scheint das allerdings nicht immer zu funktionieren. Ein Reptil peilte vor laufender Kamera eine Plastiktüte statt einer Qualle an – ein Irrtum, der zu tödlichen Verdauungsproblemen führen kann.

Auch Seevögel sind Augentiere, die allerdings nicht gleich direkt nach ihrer Beute spähen. Warum nicht erst einmal nach anderen Fischinteressenten Ausschau halten, die vielleicht schon fündig geworden sind? So kann man sich schließlich die großräumige Suche sparen und sich gleich auf ein vielversprechendes Jagdrevier konzentrieren. Genau diese Strategie verfolgten die Kaptölpel, die Pierre Pistorius von der Nelson Mandela Metropolitan Universität im südafrikanischen Port Elisabeth und seine Kollegen mit Kameras auf dem Rücken zum Fischen geschickt haben. In den Filmen, die diese Tiere vor der Küste Südafrikas gedreht haben, tauchen immer wieder andere Seevögel, Delfine oder Fischerboote auf, an denen sich die fliegenden Kameraleute orientierten.

Fischereifahrzeuge verraten jedoch nicht nur, wo lukrative Fischgründe liegen. Oft wirft die Besatzung auch Fischabfälle oder unerwünschten Beifang über Bord – für viele Seevögel ein gefundenes Fressen. Allerdings wird in der EU darüber diskutiert, ob man diese Praxis nicht verbieten sollte. Was aber würde das für hungrige Seevögel bedeuten? Es wäre für sie wohl durchaus eine Enttäuschung, aber keine Katastrophe. Diesen Schluss ziehen Stephen Votier von der Universität Exeter in Großbritannien und seine Kollegen aus den mehr als 20 600 Fotos, die zehn Basstölpel von ihren Fischzügen vor der walisischen Insel Grassholm mitgebracht haben.

Jedes dieser Tiere hatte unterwegs Fischereischiffe aufgenommen, vor allem große, mehr als 15 Meter lange Trawler waren beliebt. Aus bisher unerklärlichen Gründen nutzten die Männchen den reich gedeckten Tisch im Umkreis solcher Fahrzeuge deutlich häufiger als die Weibchen. Allerdings gingen alle fotografierenden Vögel häufig auch dann auf Nahrungssuche, wenn weit und breit kein Schiff zu sehen war. Zumindest Basstölpel sind also wohl nicht zwingend auf über Bord geworfene Almosen angewiesen. Wieder eine neue Erkenntnis, die nur den aussagekräftigen Bildern der fliegenden Fotografen zu verdanken ist. Die Urheberrechte dafür haben sie im Übrigen bisher nicht gefordert.

Erst im Film sieht man die Jäger auf Beutezug

Erst die Filme aber haben gezeigt, wie die schwimmenden Jäger bei ihren Beutezügen zu Werke gehen. Vor allem nachts und morgens starten sie im Durchschnitt alle zwei Stunden eine Attacke – und sind in mehr als der Hälfte aller Fälle auch erfolgreich. Besonders vielversprechend sind dabei Überfälle in den Morgenstunden und solche, bei denen das Reptil unter Wasser lauert. So getarnt kommen die Alligatoren doppelt so häufig zum Erfolg wie aus einer besser sichtbaren Angriffsposition.

Für andere Jäger ist es dagegen nicht mit Lauern getan, sie müssen ihre Beute aktiv suchen. Wie gehen sie dabei vor und woran orientieren sie sich? Auch das können die jeweiligen Tiere am besten selbst dokumentieren. Unechte Karettschildkröten sind in dieser Mission zum Beispiel vor der japanischen Küste unterwegs gewesen. Ein Team um Tomoko Narazaki von der Universität Tokio hatte auf ihrem Panzer nicht nur eine Videokamera befestigt, sondern auch ein Messgerät, das Tauchtiefe und Wassertemperatur, Schwimmgeschwindigkeit und Bewegungsrichtung erfasste. Bilder und Messwerte verrieten dann, dass diese Meeresschildkröten normalerweise in Tiefen von mehr als einem Meter nach Quallen suchen. Vor allem tagsüber biegen sie dabei oft abrupt in Richtung eines glibberigen Leckerbissens ab. Daraus schließen die Forscher, dass die Tiere ihre Opfer mit den Augen finden. So richtig zuverlässig scheint das allerdings nicht immer zu funktionieren. Ein Reptil peilte vor laufender Kamera eine Plastiktüte statt einer Qualle an – ein Irrtum, der zu tödlichen Verdauungsproblemen führen kann.

Auch Seevögel sind Augentiere, die allerdings nicht gleich direkt nach ihrer Beute spähen. Warum nicht erst einmal nach anderen Fischinteressenten Ausschau halten, die vielleicht schon fündig geworden sind? So kann man sich schließlich die großräumige Suche sparen und sich gleich auf ein vielversprechendes Jagdrevier konzentrieren. Genau diese Strategie verfolgten die Kaptölpel, die Pierre Pistorius von der Nelson Mandela Metropolitan Universität im südafrikanischen Port Elisabeth und seine Kollegen mit Kameras auf dem Rücken zum Fischen geschickt haben. In den Filmen, die diese Tiere vor der Küste Südafrikas gedreht haben, tauchen immer wieder andere Seevögel, Delfine oder Fischerboote auf, an denen sich die fliegenden Kameraleute orientierten.

Fischereifahrzeuge verraten jedoch nicht nur, wo lukrative Fischgründe liegen. Oft wirft die Besatzung auch Fischabfälle oder unerwünschten Beifang über Bord – für viele Seevögel ein gefundenes Fressen. Allerdings wird in der EU darüber diskutiert, ob man diese Praxis nicht verbieten sollte. Was aber würde das für hungrige Seevögel bedeuten? Es wäre für sie wohl durchaus eine Enttäuschung, aber keine Katastrophe. Diesen Schluss ziehen Stephen Votier von der Universität Exeter in Großbritannien und seine Kollegen aus den mehr als 20 600 Fotos, die zehn Basstölpel von ihren Fischzügen vor der walisischen Insel Grassholm mitgebracht haben.

Jedes dieser Tiere hatte unterwegs Fischereischiffe aufgenommen, vor allem große, mehr als 15 Meter lange Trawler waren beliebt. Aus bisher unerklärlichen Gründen nutzten die Männchen den reich gedeckten Tisch im Umkreis solcher Fahrzeuge deutlich häufiger als die Weibchen. Allerdings gingen alle fotografierenden Vögel häufig auch dann auf Nahrungssuche, wenn weit und breit kein Schiff zu sehen war. Zumindest Basstölpel sind also wohl nicht zwingend auf über Bord geworfene Almosen angewiesen. Wieder eine neue Erkenntnis, die nur den aussagekräftigen Bildern der fliegenden Fotografen zu verdanken ist. Die Urheberrechte dafür haben sie im Übrigen bisher nicht gefordert.

Filmausrüstung für Tiere

Kameras
Ein Team um den Meeresbiologen Greg Marshall, der für die US-amerikanische National Geographic Society arbeitet, hat seit den 1980er Jahren spezielle Kamerapakete für Wildtiere entwickelt. Diese können sowohl Videos, als auch Töne und Umweltdaten aufzeichnen. Ingenieure und Techniker arbeiten daran, diese sogenannten „CritterCams“ immer kleiner und leistungsfähiger zu machen.

Tiere
Solche Kameras waren nicht nur in den beschriebenen Katzen-, Alligatoren- und Schildkrötenstudien im Einsatz. In den letzten zehn Jahren haben mehr als 50 verschiedene Tierarten damit Bilder aus ihrem Alltag gemacht. Darunter waren zum Beispiel Haie, Wale, Robben, Pinguine, Löwen, Hyänen und Grizzlybären.

Befestigung
Je nach Tierart gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Kamera am Körper zu befestigen. Bei Walen, Delfinen und Lederschildkröten funktioniert das zum Beispiel mit speziellen Saugnäpfen, bei Robben und hart gepanzerten Schildkröten mit einer Art Klebestreifen. Pinguine und Krokodile tragen die Ausrüstung wie einen Rucksack an einem maßgeschneiderten Geschirr und für Landtiere wie Bären und Löwen gibt es kleinere Halsband-Kameras. Da sich nicht alle Tiere leicht wieder einfangen lassen, lösen sich etliche solcher Befestigungen nach einer vorgegebenen Zeit von selbst. Mithilfe eines Radiosignals können die Forscher sie dann wiederfinden.