Dass viele Stunts handgemacht sind und oft kein Stuntman, sondern Cruise selbst vor der Kamera agiert, daraus hat die Werbekampagne zum Film viel Aufhebens gemacht. Dass da wirklich Tom Cruise an einem Transportflugzeug hängt, wenn auch von einem unsichtbaren Geschirr und nicht nur von eigenen Fingern gesichert, wissen wir nun alle. Es beeinflusst gewiss unser Erleben.

 

Aber entscheidender als dieser erhöhte Akrobatik- und Risikofaktor ist doch die pure Lust am Agentenschabernack, ein Sicheinlassen auf den eigenen Eskapismus, als wisse der Regisseur sehr wohl, dass es hier nicht ums Zeitvertrödeln, sondern ums Krafttanken für eine andere Realität jenseits der Kinotür geht.

Das muss noch weitergehen

Dass Hunt mit der von Rebecca Ferguson kopfverdrehend gespielten Ilsa Faust eine ebenbürtige Widersacherin und mögliche Geliebte bekommt, ist die schönste ironische Volte des Films. Einerseits zeigt er das Altern von Cruise und blinzelt uns zu: Schau, eigentlich geht es nicht mehr, aber dieses Mal kommen wir noch durch mit der Superkerl-Nummer. Andererseits aber wollen wir jetzt unbedingt, dass es mit dem schönen Abenteuerpaar Tom Cruise und Ilsa Ferguson weitergeht.

Mission: Impossible – Rogue Nation. USA 2015. Regie: Christopher McQuarrie. Mit Tom Cruise, Rebecca Ferguson, Simon Pegg, Ving Rhames. 132 Minuten. Ab 12 Jahren.