Mit einem DNA-Abgleich hat die Polizei die Identität des weiblichen Mordopfers festgestellt. Die 47-jährige Frau aus Ostheim wurde zusammen mit einem 50-jährigen Obdachlosen tot im Unteren Schlossgarten entdeckt.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Sonderkommission „Damm“ wird auch am Wochenende weiterarbeiten müssen, um den Doppelmord an einer Frau und einem Mann aus dem Stuttgarter Osten aufzuklären. Es gibt noch keinen Tatverdächtigen. Die Polizei konnte am Freitag nur bekannt gegeben, dass die Identität des weiblichen Opfers nun eindeutig festgestellt ist. Es handelt sich um die 47-jährige Bekannte des Mannes, bei der er zeitweise gewohnt haben soll. Die Ermittler waren davon ausgegangen, dass sie die Tote ist, mussten aber auf das Ergebnis einer DNA-Untersuchung warten, das nun vorliegt.

 

Der 50-jährige Obdachlose und seine 47-jährige Freundin waren am Sonntag tot im Unteren Schlossgarten gefunden worden. Die Leichen waren vom Täter in Koffer verpackt und hinter einer Mauer am Fuße des Bahndamms deponiert worden. Eine Obduktion am Dienstag ergab, dass beide mit Schlägen und Messerstichen umgebracht worden waren. Wann sie getötet wurden, steht nicht fest. Um dies bestimmen zu können, müsste der Pathologe wissen, wie lange die Toten dort lagen, erklärt Polizeisprecher Thomas Ulmer.

Beide Opfer waren polizeibekannt

Die Frau war der Polizei nicht unbekannt. Sie soll kleine Delikte begangen haben. Die Taten seien jedoch so niederschwellig gewesen, dass sie nicht erkennungsdienstlich behandelt worden sei, sagt der Polizeisprecher. Sie habe kleine Diebstahlsdelikte und einfache Körperverletzungen begangen. Deswegen habe die Polizei keine Fingerabdrücke von ihr in der Kartei gehabt. Der getötete Mann war wegen gefährlicher Körperverletzung und anderen Taten polizeibekannt. Deswegen hatten die Ermittler seine Fingerabdrücke und konnten ihn bereits am Montag einwandfrei identifizieren. Er soll auch in Haft gewesen sein. Die 47-Jährige und der 50-Jährige sollen häufig in der Obdachlosen- und Trinkerszene am Ostendplatz in der Nähe der Wohnung der Frau in Ostheim unterwegs gewesen sein. Auf dieses Umfeld konzentriert sich die Polizei bei den Ermittlungen. Zudem erhofft sich die Kripo Aussagen von Zeugen, die in diesem Bereich etwas wahrgenommen haben – zum Beispiel Streitereien, an denen die Opfer beteiligt waren. Beide waren zum Zeitpunkt ihres Todes vermutlich alkoholisiert. Wie stark, das werden nun weitere toxikologische Untersuchungen der Kriminaltechniker ergeben. Genau untersucht werde auch noch die Wohnung der Frau. Der erste Eindruck der Ermittler sei jedoch, dass diese als Tatort ausscheide. Es habe keine Kampf- und Blutspuren gegeben. Auch hier warte die Soko auf Testergebnisse für eindeutige Erkenntnisse.

Die Kripo ist unter Telefon 89 90-54 68 rund um die Uhr erreichbar.