In München hinterlässt Bullings Gelbe Karte wenig Wirkung. Zwar ist die „Motorwelt“-Redaktion „gerne bereit, das Jahr der ersten Aufstellung eines touristischen Hinweisschilds richtigzustellen“, wird Bulling mitgeteilt, ansonsten sehe man aber keine Veranlassung für eine Korrektur, weil „wir die Darstellung nicht als grob unrichtig ansehen“. Der ADAC habe die aus Frankreich bekannte Idee, braune touristische Hinweisschilder aufzustellen, aufgegriffen und in mehren Feldversuchen die Machbarkeit nachgewiesen, betont der Clubsprecher Jürgen Grieving. Die Ergebnisse seien dem Bundesverkehrsministerium vorgestellt worden, das den ADAC und das Bundesamt für Straßenwesen beauftragt habe, eine Richtlinie zu entwickeln. Das alles lasse sich durch Akten belegen.„Richtig mag sein“, räumt der Sprecher ein, dass bereits 1983 ein erstes Schild für die Burg Teck aufgestellt worden sei, „die einheitliche Regelung in der Straßenverkehrsordnung wurde jedoch erst später auf Initiative des ADAC erarbeitet“. Und die sei weit über die Einzelbeschilderung im Regierungsbezirk Stuttgart hinausgegangen, weil sie „bundesweite Regeln“ beinhaltet habe, pocht der ADAC auf seinen entscheidenden Anteil an der kurzen Geschichte der großen braunen Schilder.

 

ADAC versöhnlich, Bulling verärgert

Viele Experten hätten bei der Entwicklung mitgewirkt, teilt der früher forsch formulierende und affärenbedingt inzwischen eher kleinlaute Automobilclub versöhnlich dem erbosten Leserbriefschreiber Bulling mit. Alle Beteiligten sollten sich doch freuen, dass es solche Schilder gibt. Beim Adressaten herrscht indes eine andere Gefühlslage vor. „Es ist unverständlich und höchst ärgerlich, dass der ADAC gerade jetzt, wo er wegen zahlreicher Fehlinformationen im Schussfeld steht, auch noch zum eigenen Ruhm grobe Unrichtigkeiten verbreitet“, sagt Bulling.