Das liegt vor allem an gewissen Zwängen. Denn fest steht, dass der Manager für seinen Bereich nicht einmal die Hälfte der 41,5 Millionen Euro verwenden kann, die der Daimler-Konzern als Investor für die am 1. Juni beschlossene Ausgliederung der Profiabteilung zahlt. „Wir werden es beim VfB in den nächsten Jahren kaum erleben, dass wir einen Spieler für 20 Millionen Euro verpflichten“, sagt Schindelmeiser.

 

Am liebsten würde er sowieso nur Spieler aus Bad Cannstatt holen. „Dann müssten wir nicht nach Südamerika fliegen“, sagt er. Aber in diesem Fall könnte der VfB wohl nicht mal in der Landesliga mithalten. Deshalb ist er viel unterwegs, wenn auch nicht so viel wie er sich das selbst wünschen würde. Südamerika kann für Schindelmeiser nach Jahren, in denen die Preise dort aus dem Ruder gelaufen sind, wieder ein reizvoller Markt sein, aber das hat in seinen Überlegungen derzeit keine Priorität. Ein Blick geht auch immer nach Frankreich mit seiner effektiven Nachwuchsschule. „Grundsätzlich wollen wir, dass sich die Spieler bei uns schnell integrieren, was natürlich bei jemand aus dem europäischen Ausland besser funktioniert“, sagt er.

Im Fußball zählt nur der Erfolg

Ein Netzwerk hat er sich während seiner bis 2010 dauernden Ära in Hoffenheim aufgebaut – und erweitert hat er es in den sechs Jahren danach bis zu seinem Einstieg beim VfB durch seine Tätigkeit als Personalberater. Darauf kann er zurückgreifen. Für die Transfers sei jetzt aber kein Schindelmeiser-Netzwerk verantwortlich, sagt Schindelmeiser, der sich als Teil eines Teams begreift. Besser: eines Kreativteams. Denn ausgetrampelte Pfade sind nicht sein Ding. So werden die Kontakte von früher beim VfB im Augenblick kaum angezapft, aber letztlich weiß auch Schindelmeiser, dass in diesem Geschäft nur eines zählt: Erfolg.