Aber Pustekuchen! Die Menschen in ihren Raumanzügen sind ebenfalls im Computer erschaffen worden, Sandra Bullocks Gesicht hinter dem Helmvisier ist oft der einzig klassisch fotografierte Fleck auf der großen Leinwand. Und auch dann, wenn Bullock sich im Inneren einer Raumstationskulisse auszieht, wenn wir den gewachsenen Körper zu sehen meinen und im Abschälen der Montur das Effektekino dem biologisch-menschlichen zu weichen scheint, werden wir gefoppt. Auch der schwebende Körper ist oft eine Animation erster Güte. Und hier kann nun wirklich niemand mehr behaupten, die digitale Menschenpuppe strahle etwas Kaltes, Fremdes aus.

 

Die Erzeugung solcher Bilder ist hochkomplex, kreative Änderungen beim Dreh – „stellen wir die Kamera doch mal hierhin“ – sind ab einer bestimmten Virtualitätsstufe undenkbar, vor Erreichen derselben aber enorm teuer. Darum wird Prävisualisierung immer wichtiger, also eine Technologie zur Entwurfserstellung. Die Vorschau soll detailliert sein, um alle Unwägbarkeiten auszuschließen, aber schnell und billig genug, um planerischen Änderungen möglichst viel Spielraum zu lassen.

Mit virtuellen Bildern beschäftigt sich die fmx von Anbeginn, seit längerem auch mit Previsualization, wie der Vorschauprozess auf Englisch heißt. Doch die Ansprüche der Branche wachsen mit den Möglichkeiten, und so befasst sich die fmx dieses Jahr mit Echtzeitverfahren, die beim Dreh dem Regisseur eine Vorschau geben sollen, bei der das eben Fotografierte sofort eingebettet wird, was sich später als Illusion um den Wirklichkeitskern legen soll.

Die Region ist ein wichtiger Knotenpunkt

Das dient einerseits der Kostenkontrolle: passt wirklich, was man gerade verfertigt hat, ist das Nachdrehrisiko ausgeschlossen? Andererseits könnte diese Technologie bei weiterem Voranschreiten ein wenig von der Flexibilität kleiner analoger Produktionen zurück in den Dreh digitaler Kolosse bringen. Am Abend eines Drehtages könnte entschieden werden, dass man bei den Effektstudios doch etwas anderes bestellt.

Die fmx macht bewusst, dass sich das Filmemachen, Geschichtenerzählen, Spielen, das Aus-dem-eigenen-Leben-Heraustreten der Konsumenten permanent verändern. Man mag es schade finden, dass die fmx sich nicht zweigleisig entwickelt hat, dass ihr kein geisteswissenschaftlicher Teil angegliedert wurde, der sich mit den Veränderungen unseres Welt- und Menschenbildes durch neue Techniken gleich mitbeschäftigt. Aber das darf man den Machern der Konferenz nicht vorwerfen. Das bleibt eher eine offene Frage an die Geisteswissenschaftler: finden sie den direkten Dialog mit den Machern überflüssig?

„Gravity“ liefert ein schönes Beispiel für den beharrlichen Fluss der Bilder, der den Stein unseres Wirklichkeitssinnes abschmirgelt. Egal, wie realistisch die 3-D-Bilder von Raumfahrzeugen wirken, bei ihnen, so meldet uns der kritische Verstand, wird es sich wohl um Computertricks handeln. Doch die menschlichen Körper, die da in klobigen Monturen zwischen meteorhagelartig umhersausendem Weltraumschrott und leck geschlagenen Raumstationen schweben, möchten wir als Gegenentwurf sehen, als echtes Leben, das von der Kamera fotografiert und dann in eleganter Leimarbeit mit den Computerbildern verbunden wurde.

Die Erzeugung von Bildern wird immer komplexer

Aber Pustekuchen! Die Menschen in ihren Raumanzügen sind ebenfalls im Computer erschaffen worden, Sandra Bullocks Gesicht hinter dem Helmvisier ist oft der einzig klassisch fotografierte Fleck auf der großen Leinwand. Und auch dann, wenn Bullock sich im Inneren einer Raumstationskulisse auszieht, wenn wir den gewachsenen Körper zu sehen meinen und im Abschälen der Montur das Effektekino dem biologisch-menschlichen zu weichen scheint, werden wir gefoppt. Auch der schwebende Körper ist oft eine Animation erster Güte. Und hier kann nun wirklich niemand mehr behaupten, die digitale Menschenpuppe strahle etwas Kaltes, Fremdes aus.

Die Erzeugung solcher Bilder ist hochkomplex, kreative Änderungen beim Dreh – „stellen wir die Kamera doch mal hierhin“ – sind ab einer bestimmten Virtualitätsstufe undenkbar, vor Erreichen derselben aber enorm teuer. Darum wird Prävisualisierung immer wichtiger, also eine Technologie zur Entwurfserstellung. Die Vorschau soll detailliert sein, um alle Unwägbarkeiten auszuschließen, aber schnell und billig genug, um planerischen Änderungen möglichst viel Spielraum zu lassen.

Mit virtuellen Bildern beschäftigt sich die fmx von Anbeginn, seit längerem auch mit Previsualization, wie der Vorschauprozess auf Englisch heißt. Doch die Ansprüche der Branche wachsen mit den Möglichkeiten, und so befasst sich die fmx dieses Jahr mit Echtzeitverfahren, die beim Dreh dem Regisseur eine Vorschau geben sollen, bei der das eben Fotografierte sofort eingebettet wird, was sich später als Illusion um den Wirklichkeitskern legen soll.

Die Region ist ein wichtiger Knotenpunkt

Das dient einerseits der Kostenkontrolle: passt wirklich, was man gerade verfertigt hat, ist das Nachdrehrisiko ausgeschlossen? Andererseits könnte diese Technologie bei weiterem Voranschreiten ein wenig von der Flexibilität kleiner analoger Produktionen zurück in den Dreh digitaler Kolosse bringen. Am Abend eines Drehtages könnte entschieden werden, dass man bei den Effektstudios doch etwas anderes bestellt.

Dass die parallel zum Trickfilmfestival stattfindende fmx eine Plattform für den Erfahrungsaustausch in der Branche bietet, zahlt sich längst aus in der Region. Wenn in einem Hollywoodfilm Süddeutschland vorkommt, auch wenn Aufträge an hiesige Spezialisten gehen oder man sich Bewerbungsmappen hiesiger Talente nach oben auf den Stapel legt, dann hat das damit zu tun, dass Entscheidungsträger via fmx die Region für einen wichtigen Knotenpunkt des Filmgeschäfts halten. Auch im digitalen Geschäft greifen noch ganz alte analoge Muster. Die Grenze dessen, was die fmx für den Standort tun kann, ist noch lange nicht erreicht.