Vor rund zehn Jahren bekam der TSV Heumaden, worauf er lange warten musste: seinen Rasenplatz. Nun warten die Heumadener Fußballer wieder. Der langjährige Platzwart Dietmar Honold zeigt sich optimistisch.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Heumaden - Bewässern, schneiden, pflegen – sein Fußballrasen bedeutet für Dietmar Honold mehr als Arbeit, er ist eine Herzensangelegenheit. „Er ist ein lebendiges Gebilde“, sagt er. „Wenn ich morgens komme, spricht der Rasen zu mir.“ Honold weiß dann, was zu tun ist. „Er ist wie ein Kind, auf das man lange gewartet hat.“ Und da ist in seinem Fall etwas dran. „Ich, Baujahr 1953, habe 35 Jahre auf den Rasenplatz gewartet“, sagt der Heumadener.

 

Wenn einer die Geschichte kennt, dann Honold

Der inzwischen 62-Jährige kümmert sich heute als Platzwart des TSV Heumaden hauptamtlich um die Sportanlagen im Gebiet Hasenwedel. Als er ein Junge war und sich selbst noch die Stulpen für den Heumadener Verein übergestreift hat, da hat er am Sonnenweg gekickt. Wenn also einer die lange Geschichte des Rasenplatzes an der Kemnater Straße kennt, dann er.

Dazu gehört: Vor zehn Jahren hat die Stadt Stuttgart mit Enteignung gedroht, um endlich an die Grundstücke zu gelangen, die sie für den Bau des seit Jahrzehnten versprochenen Rasenplatzes brauchte. Die Keule musste die Verwaltung nicht auspacken, im September 2006 feierte der TSV Heumaden den ersten Spatenstich, und wieder ein Jahr später die Einweihung. „Es hat kaum noch einer dran geglaubt“, sagt Honold.

Als wären die Halme seine Kinder

Seit jenem Freudentag im September 2007, an dem selbst der Platzwart der Eröffnung halber wieder einmal die Fußballschuhe schnürte, dürften geschätzte 800 Spiele auf dem satten Grün ausgetragen worden sein. Und damit das Grün wirklich satt und saftig unter den Stollen der Kicker liegt, kümmert sich Honold um die Halme, als wären sie seine Kinder. Selbst den ungewöhnlich heißen Sommer 2015 habe der Rasen unbeschadet überstanden, sagt Honold. „Weil ich ihn abends und nachts immer gut bewässere.“ Da trifft es sich bestens, dass er nicht allzu weit vom Platz entfernt wohnt.

Geht alles nach Plan, darf der Heumadener Platzwart bald einen weiteren Rasen hegen. Wenn auch einen aus Plastik. Der TSV hofft, im Haushalt 2016/17 berücksichtigt zu werden. „Zu 90 Prozent sieht es gut aus“, sagt Honold. Bisher seien die Signale der entscheidenden Stellen positiv gewesen. Die entscheidenden Stellen sind in diesem Fall die Stadträte, und die beschließen Ende des Jahres, welche Vereine einen Kunstrasen bekommen. Dann wird sich zeigen, ob die Geduld der Heumadener wieder mal auf die Probe gestellt wird.

Sportfest und Volkslauf:

Der TSV Heumaden lädt am Sonntag, 20. September, zum Sportfest. Es ist von 11.30 bis 17 Uhr an der Kemnater Straße 50, der Verein informiert dann über sich. An diesem Tag ist auch der Heumadener Volkslauf. Der Startschuss fällt um 10.30 Uhr, zurückzulegen sind 10,3 beziehungsweise 5,5 Kilometer. Anmeldungen sind noch möglich. Ansprechpartner ist Robert Bauerschmidt, Telefon 44 30 52 oder volkslauf@tsv-heumaden.de.