Der TSV Steinhaldenfeld wird 75 Jahre alt. In dieser Zeit hat sich viel getan. Der Verein hat sich immer wieder an gesellschaftliche Trends angepasst. Aktuelles Projekt ist, eine neue Abteilung für Trendsportarten zu gründen.

Bad Cannstatt - Der TSV Steinhaldenfeld wird in diesem Jahr 75 Jahre alt. Das allein ist laut Oliver Lorz, dem Pressewart des Vereins, etwas Besonderes. „Es gibt nicht viele Sportvereine, die 75-Jähriges Jubiläum feiern“, sagt Lorz. 1940 befand sich Deutschland im Krieg, Vereinsgründungen seien zu dieser Zeit eigentlich nicht mehr möglich gewesen. Dem TSV sei dies auch nur mithilfe eines Tricks gelungen, er wurde nicht als selbstständiger Sportverein gegründet, sondern als Abteilung der Siedlergemeinschaft Steinhaldenfeld.

 

Turnen war die erste Sportart des Vereins, gefolgt von Fußball. Auch heute sind diese Abteilungen noch die mitgliederstärksten im Verein. Ansonsten hat sich beim TSV in den vergangenen 75 Jahren viel getan. Als eine der größten Stärken des Vereins nennt Lorz die Anpassungsfähigkeit an gesellschaftliche Trends.

Der Verein kommt zu Menschen

Trotzdem wurde auch der TSV genau wie andere Sportvereine nicht von einem kontinuierlichen Mitgliederschwund verschont. „Anfang 2012 hatten wir zum ersten Mal weniger als 1000 Mitglieder“, sagt Lorz. Der Verein zog die Notbremse und startete die Initiative „Von der Couch an den Start – wir bringen Menschen in Bewegung“. Man habe sich überlegt, wie viele Mitglieder nötig sind, um den Verein zu finanzieren und sei auf die Zahl 1300 gekommen, erzählt der Pressewart. Dieses Ziel ist zwar noch nicht erreicht, doch es geht wieder aufwärts beim TSV. Heute zählt der Verein 1102 Mitglieder.

Der TSV will für jede Lebensphase das passende Sportangebot liefern. Beispiele hierfür sind „Bewegung mit Demenz“, „Tennis für Menschen mit Einschränkung“ oder auch Volleyball für Jugendliche in Neugereut und Hofen als offenes Angebot und somit auch für Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Familien. Im Zuge der Ganztagsbetreuung kooperiert der TSV mit der Pelikanschule in Neugereut. Außerdem ist der Verein im Rahmen des Projekts Kitafit in sieben Kindertageseinrichtungen in Steinhaldenfeld, Bad Cannstatt und Neugereut aktiv. Die Devise laute heute nicht mehr, „der Mensch kommt zum Sportverein, sondern der Verein kommt zum Menschen“, sagt Oliver Lorz.

Eine neue Abteilung für Trendsportarten

Das Engagement über alle Altersklassen hinaus scheint sich auszuzahlen. „Im letzen Jahr hatten wir sogar eine 80-Jährige, die noch Mitglied im Verein geworden ist“, erzählt Lorz. Den stärksten Zuwachs verzeichnet der Verein bei den Fünf- bis Vierzehnjährigen. Doch während es bei den Mitgliederzahlen wieder bergauf geht, fehlen auch beim TSV die Ehrenamtlichen. „Da müssen wir dran bleiben“, sagt Lorz. In einigen Abteilungen, etwa beim Fußball, funktioniere das schon ganz gut. Dort sei es gelungen, neben Rentner auch jüngere Ehrenamtliche zu gewinnen. Anerkennung sei hier das Schlüsselwort, nur so könne man Menschen dazu motivieren, sich für den Verein zu engagieren.

An Ideen mangelt es dem TSV nicht. Unter dem Motto „Babys in Bewegung“ soll es ein neues Sportangebot für Kinder ab einem Jahr geben. Auch beim Freizeit- und Natursport hat sich der Verein etwas Neues einfallen lassen. „Wir stehen kurz davor, eine neue Abteilung zu gründen“, sagt der Pressewart. Trendsportarten wie Klettern, Inlineskaten oder auch Geocaching sollen dort zusammengefasst werden. Der TSV geht mit der Zeit, auch wenn er sich im Jubiläumsjahr den einen oder anderen Blick in die Vergangenheit gönnt.

Termine:
Der TSV Steinhaldenfeld lädt am Freitag, 6. März, von 18.30 Uhr an zum Festakt in die Turn- und Versammlungshalle Steinhaldenfeld, Schmollerstraße 80.