„Schlingerkurs zwischen Kernschmelze und Klimakatastrophe“

 

 Eine Aktionärin hielt Großmann einen „Schlingerkurs zwischen Kernschmelze und Klimakatastrophe“ vor. Andere Aktionärssprecher begrüßten den von dem Essener Konzern eingeschlagenen strikten Atomkurs ausdrücklich. Für alle Reden legte Aufsichtsratschef Manfred Schneider schließlich einen Sieben-Minuten-Takt fest. Mit dem Auslaufen seines Vertrags Ende September 2012 will sich Großmann auch von seinem Job als RWE-Chef verabschieden.

Einem vorzeitigen Ausstieg erteilte er am Mittwoch eine Absage: „Ich habe mich auf fünf Jahre verpflichtet und beabsichtige, das zu erfüllen“, zeigte sich Großmann entschlossen. Bereits im Frühjahr hatte das Unternehmen Gerüchte um ein vorzeitiges Aus für den RWE-Chef zurückgewiesen. Die Suche nach einem Nachfolger für Großmann steht dennoch bei RWE bald auf der Tagesordnung. Erste Kandidaten werden bereits in Medienberichten gehandelt. Aufsichtsratschef Schneider versprach, bis zur nächsten Hauptversammlung werde man einen Nachfolger gefunden haben. Großmann dürfte ein Rückzug zumindest finanziell nicht schwer fallen: Der 59-Jährige ist Inhaber des Stahlunternehmens Georgsmarienhütte. Gekauft hatte er das heute profitable Unternehmen vor 18 Jahren für die symbolische Summe von nur zwei DM.