Eine Zweitklässlerin der Rosensteinschule hat berichtet, auf dem Schulheimweg von einem unbekannten Mann belästigt worden zu sein. Die Schulleiterin hat Alarm geschlagen, eine Einschätzung des Vorfalls durch die Polizei steht allerdings noch aus.

Stuttgart - Am Donnerstagmorgen hat eine achtjährige Schülerin der Rosensteinschule im Stuttgarter Norden ihrer Lehrerin weinend erzählt, sie sei am Vortag auf dem Heimweg von der Schule von einem großen und ganz in Schwarz gekleideten Mann bedrängt worden. Ihre Mutter habe ihr gesagt, sie solle das der Lehrerin erzählen. Die Klassenlehrerin bringt das Kind zur Rektorin Ingrid Macher. Die Schulleiterin lässt sich von dem Kind den Vorfall schildern, meldet diesen unverzüglich der Polizei und dem Staatlichen Schulamt. Danach beruft sie sofort eine außerordentliche Schulversammlung ein, informiert die Kinder, schreibt einen Brief an alle Grundschuleltern und fordert diese auf, ihre Kinder bis zum Schuljahresende auf dem Weg von und zur Schule zu begleiten.

 

Was war geschehen? Die Achtjährige hatte berichtet, sie sei am Vortag gegen 14 Uhr allein auf dem Heimweg zwischen Schule und der Stadtbahn-Haltestelle Mittnachtstraße gewesen, als ihr ein schwarz gekleideter, großer Mann aufgefallen sei, der vor ihr entlang der Nordbahnhofstraße gegangen sei. Dann sei er nach rechts ins Gebüsch abgebogen und später hinter ihr wieder auf dem Gehweg gegangen, ebenfalls bis zur Haltestelle.

Unterschiedliche Interpretationen des Vorgangs

Von hier an unterscheiden sich die Interpretationen dieses Vorgangs. Während die Rektorin davon ausgeht, dass der Unbekannte die Schülerin verfolgt hat, deutet die Polizei den Vorfall anders, und zwar, dass der Mann dem Kind lediglich seltsam und auffällig vorgekommen sei.

An der Haltestelle Mittnachtstraße habe das Mädchen beschlossen, die nächste Bahn auszulassen, in die der Unbekannte eingestiegen sei, so die Rektorin Ingrid Macher. So fuhr die Schülerin erst mit der übernächsten Bahn zur Haltestelle Löwentor, stieg dort aus – und traf erneut auf den Unbekannten. Dieser habe die Achtjährige am Ranzen gepackt und zu ihr gesagt: „Deine Mutter liegt im Krankenhaus.“ Was nicht der Wahrheit entsprach. Das Mädchen habe sich gewehrt, und es sei der Kleinen gelungen, sich loszureißen. Offenbar, so Macher, habe man in dem Gebüsch einen schwarzen Handschuh gefunden, den der Unbekannte möglicherweise getragen habe. Dies untersucht die Polizei noch.