In den vergangenen zwei Jahren sind der ehemalige Herrschaftssitz bei Uhingen und seine Umgebung neu gestaltet worden. Das wird am Wochenende mit einem großen Fest gefeiert.

Uhingen - Grafen und Ritter haben auf Schloss Filseck schon gewohnt. Am Wochenende dürfen die Kreisbewohner den ehemaligen Herrschaftssitz in Besitz nehmen. Die Schlossherrin, die Schloss-Filseck-Stiftung der Kreissparkasse, hält am Wochenende, 13. und 14. Mai, Hof und lädt zusammen mit den Akteuren und Vereinen, die das Schloss das ganze Jahr über mit Leben erfüllen, zu einem großen Fest ein, das Kultur, Natur und Genuss bietet. Das Spektrum der Veranstaltungen reicht von Archäologie über Bienenführungen und einer großen Kunstausstellung bis hin zu Zirkusaufführungen des Kinder- und Mitmachzirkus Rondelli.

 

„Kommt und macht euch ein Bild, was hier alles entstanden ist“, lautet die Devise, die Knut Deeg von der Schloss-Filseck-Stiftung ausgibt. Während der zweijährigen Arbeiten sei vieles entstanden, das einen Ausflug lohne. Der nach historischem Vorbild angelegte Schlossgarten etwa, ein Staudengarten, eine Pomologie, ein grünes Klassenzimmer und ein Biergarten mit Spielplatz und Blick auf das untere Filstal. Am Samstag und Sonntag sind von jeweils 11 bis 17 Uhr an all diesen Schauplätzen viele Programmpunkte geboten. So erwartet die Besucher eine Märklin-Gartenbahn im Schlossgarten. Im Moser-Saal findet eine Kinderuni statt. Das Thema passt bestens zum historischen Gemäuer: „Wie wird man ein Ritter?“

Wiederholung geplant

Im Moser-Saal werden auch archäologische Fundstücke aus dem Landkreis präsentiert, und ein als Steinzeitmensch verkleideter Zeitgenosse bringt den Besuchern das Leben in der Steinzeit nahe. Auch über die Geschichte des Schlosses ist vieles zu erfahren. Naturkundliche Rundgänge und eine Kunstausstellung mit Werken von Günther C. Kirchberger und Klaus Heider runden das Angebot ab. Das musikalische Programm bestreiten am Samstag ein Kinderchor, das Jugendblasorchester des Musikvereins Ebersbach und Patrick Schwefel von der Band Acoustic Groove. Am Sonntag sind das Bezirksbläserensemble, der Musikverein Ebersbach und der Gitarrist Volker Klenner zu hören. An beiden Tagen liest der junge Autor Nicolaus Knoblauch aus seinem Buch „Stauferkind“.

Zu den Akteuren auf Schloss Filseck gehören der Förderkreis Schloss Filseck, der Verein Musik auf Schloss Filseck, der Naturschutzbund, die Landfrauen, das Kreisarchiv und die Kreisarchäologie. Sie alle beteiligen sich mit Ausstellungen und Mitmach-Aktionen an dem Fest, das keine Eintagsfliege bleiben soll, wie Deeg versichert. „Es wird eine Wiederholung geben, ob im nächsten Jahr oder in zwei Jahren, muss sich erst noch zeigen.“

Kunst im Ostflügel

„Farbe und Raum. Klaus Heider, Günther C. Kirchberger“ lautet der Titel einer Ausstellung, mit der die neuen Ausstellungsräume im Ostflügel des Schlosses Filseck nach rund zweijähriger Umbauzeit eingeweiht werden. Die Schau ist bis einschließlich Sonntag, 10. September, mittwochs bis sonntags sowie an den Feiertagen von jeweils 13 bis 17 Uhr zu sehen. Öffentliche Führungen finden an jedem Sonntag um 15 Uhr statt. Beim Fest im Schloss am kommenden Wochenende, 13. und 14. Mai, sind jeweils zwei Sonderführungen geplant, und zwar um 13 und um 15 Uhr.

Den künstlerischen Nachlass Günther C. Kirchbergers betreut die Schloss Filseck Stiftung der Kreissparkasse Göppingen. Unter dem Dach des Ostflügels hat sie im Rahmen der Umbauarbeiten Räume für ein Kirchberger-Archiv geschaffen. Günther C. Kirchberger wurde 1928 in Kornwestheim geboren. Er gründete in den 1950er Jahren zusammen mit Georg Karl Pfahler die gruppe 11 und spielte in der Zeit der internationalen Hard Edge Malerei eine wesentliche Rolle in Stuttgart. Von 1973 bis 1993 lehrte er an der Werkkunstschule in Krefeld. Im Jahr 1996 übersiedelte er nach Bad Boll, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 2010 lebte und arbeitete.

Klaus Heider wurde 1936 in Göppingen geboren. Von Anfang an hatte er eine enge Beziehung zur Kunsthalle in Göppingen. Im Salone der Kunsthalle befindet sich der Nachlass und das Archiv des Künstlers, in dessen malerischem und zeichnerischem Werk es um den imaginären Bildraum geht. Heider wurde im Laufe seines Lebens mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Er war von 1983 bis 2000 Professor für Malerei an der Hochschule für Gestaltung in Pforzheim. Er starb 2013 in Bad Boll.