Der Milliardär wurde feindselig empfangen. Der Oligarch riet den Separatisten, mit der Regierung zu verhandeln. „Ihr seid nicht berechtigt, unerfüllbare Forderungen oder Ultimaten zu stellen“, so der 47-Jährige. Er schlug den Besatzern vor, sie sollen drei oder fünf Personen auswählen, die Gespräche mit der Regionalregierung in Donezk und der Regierung in Kiew führen sollen. Allerdings warnte Achmetow, für den Fall, dass die Regierung das Gebäude räume, sei er „auf der Seite der Menschen in Donezk“. Der Bürgermeister Alexander Lukjantschenko vertritt die gleiche Linie. Er hat angeblich Informationen darüber, dass die Mehrheit der Separatisten nicht aus Donezk stamme. In den vergangenen Wochen sei es immer wieder dazu gekommen, dass Fremde in die Stadt kämen, um für Föderalisierung, Abspaltung und Referenden zu protestieren, klagt er.

 

Am Nachmittag meldet das Bürgermeisteramt, der Krisenstab habe die Arbeit aufgenommen, unter Leitung des Vertreters des Innenministeriums würden Gespräche geplant. Ziel sei die friedliche Räumung der Regionalverwaltung, zudem sollen die Demonstranten alle Waffen ablegen. Andere Quellen berichten darüber, dass sich im Gebäude der Regionalverwaltung ein „Volksrat“ gebildet habe, außerdem hätten die Separatisten einen Übergangsgouverneur ernannt. Die Besatzer veröffentlichten eine Reihe von Forderungen, etwa den Rücktritt von Gouverneur Sergej Taruta. Am 11. Mai soll es ein Referendum über den Anschluss an Russland nach dem Vorbild der Krim geben. Sie kennen die Übergangsregierung in Kiew nicht an und fordern die Freilassung vor allem ihres Anführers Pawel Gubarejw, der am 6. März in Donezk bei Zusammenstößen mit der Polizei verhaftet wurde. Er gilt als Anführer der paramilitärischen Gruppe Donezker Volksmiliz.

Für den Abend haben wiederum proukrainische Gruppen zu Protesten auf dem Puschkin-Boulevard aufgerufen.