Über Bedingungen für eine Feuereinstellung in der Ostukraine wurde „substanziell nicht gesprochen“, wie Putin sich ausdrückte. Er betonte nochmals, dass die Krise ohne Berücksichtigung der Lebensinteressen der südöstlichen Regionen nicht beigelegt werden kann. Bei dem „dringend nötigen Verhandlungsprozess“ könne Russland nur eine Atmosphäre des Vertrauens schaffen. Der Konflikt selbst sei eine innerukrainische Angelegenheit.

 

Kiew und der Westen werfen Russland unabhängig von dem neuen Zwischenfall vor, die prorussischen Separatisten nicht nur mit Waffen, sondern auch mit Soldaten zu unterstützen. Kritische Medien und das Komitee der Soldatenmütter berichten von Dutzenden Verwundeten, die abgeschirmt in Krankenhäusern mehrerer zentralrussischer Regionen gepflegt werden. Auch sollen bereits mindestens neun Fallschirmjäger in der Ostukraine gefallen sein. Zwei davon seien in Pskow in Nordwestrussland beigesetzt worden. Bei der Trauerfeier waren nur engste Angehörige zugelassen und zum Schweigen verpflichtet worden. Journalisten, die vor Ort recherchierten, gaben an, kräftig gebaute   junge Männer hätten ihnen geraten, den Sechs-Uhr-Zug zurück nach Moskau zu nehmen, andernfalls würde man sie in „den Sümpfen ersäufen“.

Zehn weitere Fallschirmjäger wurden Montag im Gebiet Donezk gefasst. Sie hätten die Grenze beim Streifengang versehentlich überschritten, hieß es in einer Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums. Was Fallschirmjäger auf Streifengang beim Grenzschutz zu suchen haben, der dem Geheimdienst untersteht, blieb offen. Kameraden, die nur ihre Vornamen nannten, sagten in einem Interview mit Radio Echo Moskau, ihre Einheiten seien überraschend aus Zentralrussland an die ukrainische Grenze verlegt, die Kennzeichen ihrer Fahrzeuge zuvor übermalt worden. Das genaue Einsatzziel habe man ihnen nicht genannt, auch hätten ihnen Offiziere die Papiere abgenommen.