„Die Dinger waren tot, niemand hat sich dafür interessiert“, sagt der Chef des Ludwigsburger Eigenbetriebs Tourismus und Events. Inzwischen sind die reaktivierten Fahnenmasten im Stadtgebiet so erfolgreich, dass damit Geld verdienen werden soll.

Ludwigsburg - Vor vier Jahren wollte man die Fahnenmasten im Stadtgebiet noch abbauen, erzählt Veranstaltungsmanager Holger Schumacher. Jetzt sind sie so erfolgreich, dass der Ludwigsburger Eigenbetrieb Tourismus und Events damit Geld verdienen will. Wie hoch die Gebühren ausfallen werden, steht noch aus. Die Entscheidung liegt beim Gemeinderat. Auf diese Weise könnten auch mehr Interessenten zum Zuge kommen, meint der Manager.

 

„Die Dinger waren tot, niemand hat sich dafür interessiert“, sagt Schumacher. Doch dann sei ein Mitarbeiter auf die Idee gekommen, diese Relikte früherer Reklameoffensiven wieder selbst zu bewerben. Etwa als Banner für die Ludwigsburger Schlossfestspiele, denn die Stadträte hatten damals gerade deren Intendanten aufgefordert, doch bitte auch in der Stadt mehr Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Also wurden die Fahnen der Schlossfestspiele gehisst. Und die mussten seither dafür nur das Auf- und Abhängen zahlen. Der Rest war gebührenfrei.

Reklame für Sport und Kultur

Fast gleichzeitig stellten auch die MHP-Riesen fest, dass tatkräftige Unterstützung aus ihrer Stadt dem damals größten Ziel Klassenverbleib förderlich sein könnte. Also folgten auch die Basketballer dem Beispiel des Musikfestivals. An den meisten der 80 Fahnenmasten in der Kernstadt (stadtweit sind es etwa doppelt so viele) wehen seither Sport- und Musikbanner.

Das habe dazu geführt, dass die Basketballer wie auch die Schlossfestspiele dauerhaft ins Bewusstsein der Ludwigsburger eingesickert seien, meint Holger Schumacher. „Inzwischen ist aber die Nachfrage nach dieser Art der Werbung so groß, dass nicht mehr alle Interessenten zum Zuge kommen.“ Das solle sich nun ändern. Darum wird im Eventbetrieb seit einigen Wochen an einer neuen Gebührenordnung gearbeitet. Grundsätzlich soll die Reklame auf wehenden Fahnen Geld kosten und die Nutzung der Masten auf jeweils zwei Wochen beschränkt werden. Weder die Festspielveranstalter noch die MHP-Riesen wollten das bisher kommentieren.

„Auch in Zukunft werden wir Wert darauf legen, dass nicht für Produkte geworben wird“, sagt Schumacher. „Die Fahnenwerbung soll auf Veranstaltungen bezogen bleiben.“ Nicht betroffen von einer Gebührenänderung sind die Banner, die zum Beispiel am Eingang zum B 27-Tunnel quer über der Fahrbahn hängen. „Hier bleibt alles unverändert“, versichert Schumacher. Dafür werden auch schon bisher 69 Euro pro Tag und Standort verlangt.

Häufigere Wartung

Wie teuer die einzelnen Fahnen in der Fußgängerzone werden sollen, ist offen. „Das Entgelt muss den Aufwand decken“, sagt der Chef des Eigenbetriebs. Und der sei mit der Nachfrage gestiegen, denn die Masten müssten wegen der starken Nutzung noch häufiger gewartet und auf ihre Standfestigkeit hin überprüft werden.

Neu überdacht werde auch die Reklame auf den elektronischen Parkleittafeln. Schumacher glaubt, dass sich da noch bessere Werbeeffekte für Eigenveranstaltungen erzielen ließen. Ein fertige Konzept soll dem Gemeinderat noch vor den Sommerferien vorgelegt werden.