Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Dass der Wandel auch aus ethischen Gründen aktiv angegangen werden müsse, steht für Peta außer Frage: Allein in deutschen Schlachthäusern würden jedes Jahr etwa 800 Millionen „fühlende Lebewesen“ für die Fleischproduktion getötet. Ihr kurzes Leben verbrächten sie zuvor überwiegend unter grausamen Bedingungen. Die christliche Religion trete für Barmherzigkeit, Achtung vor dem Leben und Nächstenliebe ein. „Tiere sind Brüder und Schwestern der Menschen, ihre Nächsten“, sagt Julia Bielecki. Jede Degradierung zur Ware widerspreche einer friedvollen, bewahrenden und lebensachtenden Haltung.

 

Diakonin: „Man hätte ein Fest ausgemerzt“

Grundsätzlich findet Martina Konieczny viele Ziele von Peta durchaus für unterstützenswert. Man müsse sich allerdings die Frage stellen, was mit welchen Mitteln sinnvoll zu erreichen sei. Würde man den Leuten, die seit Jahren insbesondere wegen der Schnitzel nach Korb kämen, einfach etwas anderes vorsetzen, würde man sie nicht zum Nachdenken anregen, sondern verprellen, glaubt die Diakonin, die das Fest zusammen mit rund 100 ehrenamtlichen Helfern auf die Beine stellt. „Und mit einem Schlag hätte man dann ein über die Jahre hinweg Gemeinschaft stiftendes und verbindendes Fest einfach ausgemerzt.“

Auch Peta, glaubt Martina Konieczny, wäre mehr geholfen, wenn sich die Organisation mit einer eigenen Veranstaltung und leckeren veganen oder vegetarischen Speisen engagierte – vorbehaltlich der Zustimmung der Kirchenverantwortlichen gerne im Sommer auch im Gemeindehaus in Korb.