Sport: Dominik Ignée (doi)

Sicherheit ist das eine – die Probleme für Fahrer und Konstrukteure die Kehrseite der Medaille. Die Strebe vor ihrem Gesichtsfeld müssen die Rennfahrer zu ignorieren lernen, bei Hamiltons Mercedes-Kollegen Valtteri Bottas ging das offenbar flott. „Ich bin im Simulator mehr als eine Renndistanz mit Halo gefahren und habe mich schon während des ersten Rennens daran gewöhnt. Zunächst war es etwas komisch, den Halo zu sehen, aber dann ging es“, sagt der Finne, der glaubt, dass sich die Fans mit dem „seltsamen“ Aussehen bald arrangieren werden. Andererseits ist es für die Rennfahrer durch Halo nicht mehr möglich, nach einem Unfall das Auto in den einst von der Fia geforderten fünf Sekunden zu verlassen, sie benötigen jetzt sieben.

 

Das Gewicht nimmt zu

Für die Entwicklung der Fahrzeuge war durch Halo der Einfallsreichtum der Ingenieure gefragt. Das Titangestell, das nur ein Hersteller für alle Teams fertigen darf, wiegt mehr als fünf Kilogramm. Dadurch erhöht sich das Minimalgewicht der Autos von 728 auf 733 Kilo. Die besagten fünf Kilo sind ein relativ hoch angebrachtes Zusatzgewicht, das den Massenmittelpunkt der Fahrzeuge nach oben verschiebt. Das wirkt sich nachteilig auf die Kurvengeschwindigkeiten aus, erhöht die Rundenzeiten und stellt die Entwickler vor knifflige Aufgaben.

„Im Moment sieht der Halo für uns noch sehr gewöhnungsbedürftig aus, aber ich bin sicher, dass wir uns daran gewöhnen werden“, sagt Hamilton und gibt sich inzwischen auffallend zahm. Für den ehemaligen Formel-1-Piloten Timo Glock aber bleibt es dabei: „Halo ist optisch ein Graus.“