Der Kinderarzt Georg Hook ist der Meinung, dass die Ecke Kirchheimer- und Trossinger Straße für Fahrradfahrer gefährlich ist. Die Stadt soll sie entschärfen.

Sillenbuch - Als Kinderarzt rät Georg Hook seinen kleinen Patienten, beim Fahrradfahren einen Helm zu tragen. Als Radler beherzigt er seinen Rat selbst. Zum Glück, wie er inzwischen weiß, denn auf dem Weg von seiner Wohnung in Degerloch zur Arbeit in Sillenbuch ist er vor wenigen Tagen von einer Autofahrerin an der Ecke Kirchheimer und Trossinger Straße angefahren worden. „Ich habe eine Prellung, aber die Schulter ist in Ordnung“, sagt er. Das 600 Euro teure Rad ist kaputt. Das Pikante daran: Vor wenigen Monaten wäre er dort fast schon einmal angefahren worden.

 

Hook geht deshalb davon aus, dass die Straßenecke am Ortseingang von Sillenbuch für Fahrradfahrer eine besonders gefährliche ist, die Stadt sollte sie entschärfen. Denn die Autofahrer, die aus dem Wohngebiet kommen und nach rechts in Richtung Fernsehturm abbiegen wollen, würden vor allem nach links schauen, um eine Lücke im Verkehr abzupassen. Ihnen entgehe oft, dass entlang der Kirchheimer Straße ein Fahrradweg verläuft und die Radler an dieser Stelle von rechts kommend vor ihren Motorhauben kreuzen.

Das Amt sieht keine Gefährdung

Er hat deshalb an das Amt für öffentliche Ordnung und den Fahrradbeauftragten der Stadt Stuttgart geschrieben. „Es sollte nicht so weit kommen, dass jemand einen ernsthaften Schaden erleiden muss, bevor die Verantwortlichen reagieren“, steht in dem Papier zu lesen.

Dass es dort oft knallt, „ist uns nicht bekannt“, sagt Karin Grüner von der Straßenverkehrsbehörde. Sie belegt dies mit einer Statistik. 2009 kam es zu zwei Unfällen, ebenso 2010. Im vergangenen Jahr gab es einen Zusammenstoß, 2012 keinen. Hooks Kollision ist in den Zahlen noch nicht enthalten. „Jeder Unfall ist natürlich einer zu viel, aber ich würde das nicht als eine gefährliche Stelle bewerten.“

Das war früher anders. „Man hat in der Vergangenheit viel getan, nachdem es zu Unfällen gekommen war“, sagt Grüner. So dürfen an der Kreuzung keine Plakate mehr aufgestellt werden, die die Autofahrer ablenken könnten. Die Brombeerhecke wird regelmäßig gestutzt, damit die Radler bessere Sicht haben. Die Schilder sind groß, die Striche auf der Straße eindeutig. Möglich wäre zwar noch eine zusätzliche Ampel. Dazu sieht die Frau von der Straßenverkehrsbehörde aber keinen Anlass. „Die Situation ist ausreichend geregelt.“