Im Jahr 2013 sind 16 Menschen auf den Straßen im Kreis Ludwigsburg verstorben. Die Zahl der Verletzten geht jedoch zurück, wie die Polizei festgestellt hat. Außerdem mehren sich kleinere Unfälle, bei denen niemand verletzt wird.

Ludwigsburg - Die Zahl der Toten und Verletzten bleibt nahezu konstant, das sollte uns beunruhigen“, sagte Karl-Heinz Balzer, der Remsecker Baubürgermeister und Kreisrat der Freien Wähler im Kreistags-Ausschuss für Umwelt und Technik. Die Unfallstatistik für 2013 zeigt, dass es im Kreis Ludwigsburg immer mehr Verkehrsunfälle gibt. Im vergangenen Jahr waren es 15 066, im Jahr 2004 nur 9709. Die Zahl der Verletzten stagniert beziehungsweise sinkt leicht. Im Zehnjahresvergleich schwanken die Angaben zwischen 1700 und 2000 Verletzten pro Jahr. 2004 waren es 2059, im vergangenen Jahr mit 1795 deutlich weniger.

 

Im vergangenen Jahr sind 16 Menschen bei Unfällen auf den Straßen im Kreis ums Leben gekommen. Zwei der 16 tödlichen Kollisionen ereigneten sich auf Gemeindestraßen, zwei weitere auf Kreisstraßen und einer auf einer Bundesstraße. Auf den Autobahnstrecken im Kreis Ludwigsburg gab es im vergangenen Jahr hingegen keine Todesfälle, dafür ließen elf Menschen bei Unfällen auf Landesstraßen ihr Leben. Auf den Autobahnen gebe es generell deutlich weniger Unfälle mit Todesfolge als auf den Landstraßen, bestätigt auch die Polizei.

In den vergangenen zehn Jahren starben im Durchschnitt 16 Menschen bei Verkehrsunfällen. 2012 waren es insgesamt elf Unfalltote– das ist der geringste Wert im Zehnjahresvergleich. Die meisten Todesfälle in diesem Zeitraum, nämlich 23, musste die Polizei 2005 verzeichnen.

Überhöhte Geschwindigkeit gehört immer noch zu den häufigsten Unfallursachen – neben Vorfahrtsverletzungen, zu geringem Abstand und Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot. „Das ist seit Jahren so“, sagt Klaus Killian, im Ludwigsburger Polizeipräsidium für die Verkehrsstatistik zuständig. Jedoch nehmen insgesamt die kleineren Unfälle zu, berichtet der Polizeioberkommissar: der Auffahrunfall im Berufsverkehr oder im Stau sowie der Parkplatzrempler. Das liege daran, dass der Verkehr immer dichter und langsamer wird – durch Stau und strengere Geschwindigkeitsüberwachung. Technische Neuerungen wie Bremssysteme trügen außerdem dazu bei, dass sich weniger Menschen bei Unfällen verletzen, so Killian.

Ein anderer Fall ist die Kreuzung an der Volksbank in Möglingen. Dort sind im vergangenen Jahr neun Unfälle aufgenommen worden. Als Grund gibt die Polizei an, dass der Innenring des Kreisverkehrs, der für Busse oder Lastwagen gedacht ist, auch von Autos befahren wird. Das Schneiden der Fahrbahn erlaubt eine höhere Geschwindigkeit im Kreisverkehr und erhöht das Unfallrisiko. Eine rote Linie soll nun verhindern, dass Autofahrer den Innenring mitnutzen.

Mehrere Unfallschwerpunkt an Kreisstraßen sollen umgebaut werden. So die Einmündung der Neuen Bahnhofstraße in die Kreisstraße am Bahnhof Vaihingen an der Enz. Hier soll 2015 ein Kreisverkehr entstehen.

Im Kreis Ludwigsburg hat die Polizei 75 Unfallschwerpunkte ausgemacht. Dabei genügt es, wenn innerhalb eines Jahres vier Unfälle ähnlicher Art passieren, damit die Polizei eine Stelle in den Fokus nimmt. Ein solcher Schwerpunkt sei die B27 im Stadtgebiet Ludwigsburg, vor allem für Auffahrunfälle in der Berufsverkehrszeit. Außerorts passieren eher abends und nachts Unfälle, berichtet Klaus Killian.

Peter Schimke (Linke) betonte bei aller Betroffenheit angesichts der Unfallstatistik im Ausschuss, dass die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge im Kreis auch stetig zunimmt. Waren es 2007 noch 358 322 Fahrzeuge, so waren es voriges Jahr 392 131. Somit kommen 756 Fahrzeuge auf 1000 Einwohner. Anders als bei den Unfallzahlen bietet sich bei den Zulassungen der Zehnjahresvergleich nicht an, da von 2007 an die vorübergehend abgemeldeten Fahrzeuge aus der Statistik herausgerechnet wurden – und die Zahlen dadurch sanken.