Momentan sind viele Menschen weltweit auf der Flucht. Ihre Kinder können häufig nicht in die Schule gehen. Ein aktueller Unicef-Bericht zeigt die alarmierenden Zahlen.

Köln - Wegen der Konflikte im Nahen Osten und Nordafrika gehen laut einem Unicef-Bericht derzeit 13 Millionen Kinder nicht zur Schule. Die fehlenden Bildungs- und Zukunftsperspektiven ihrer Kinder seien ein Grund für Familien aus den Krisengebieten, ihre Heimat zu verlassen und Zuflucht in Europa zu suchen, erklärte das UN-Kinderhilfswerk am Donnerstag in Köln.

 

Der mit Abstand größte Teil der rund vier Millionen syrischen Flüchtlinge halte sich nach wie vor in den Nachbarländern Libanon, Jordanien, Irak und Türkei auf. Diese bemühten sich zwar, die Kinder in die Schule zu bringen. „Trotzdem hat dort über die Hälfte der Mädchen und Jungen keine Chance auf Bildung“, so der Unicef-Bericht.

Tausende Schulen zerstört

Laut Kinderhilfswerk sind fast 9000 Schulen in Syrien, Irak, Jemen und Libyen zerstört oder nicht benutzbar. Tausende Lehrer seien geflohen, und vielerorts schickten Eltern ihre Kinder nicht zum Unterricht, weil der Schulweg lebensgefährlich ist.

Länder, die sehr viele Flüchtlinge aufgenommen haben wie zum Beispiel Libanon, seien überlastet und nicht in der Lage, so viele Kinder in die Schulen zu integrieren, betont Unicef. „Wirtschaftliche Not führt dazu, dass immer mehr Flüchtlingskinder arbeiten müssen oder schon als Teenager verheiratet werden.“ In der Folge hätten in der Türkei, im Libanon, im Irak, in Jordanien und Ägypten durchschnittlich 53 Prozent der syrischen Flüchtlingsmädchen und -jungen im Schulalter keinen Zugang zu Bildung.