Anlässlich der durch einen StZ-Bericht ausgelösten aktuellen Debatte über unpünktliche S-Bahnen und Regionalzüge fordert der Verkehrsclub Deutschland (VCD) das Land auf, die Verantwortung für das Schienennetz in Baden-Württemberg zu übernehmen.

Stuttgart - Anlässlich der durch einen StZ-Bericht ausgelösten aktuellen Debatte über unpünktliche S-Bahnen und Regionalzüge fordert der Verkehrsclub Deutschland (VCD) das Land auf, die Verantwortung für das Schienennetz in Baden-Württemberg zu übernehmen. Der grün-rote Koalitionsvertrag enthalte einen entsprechenden Prüfauftrag. Wie von der StZ berichtet, haben sich die Pünktlichkeitswert im S-Bahn und im landesweiten Regionalverkehr weiter verschlechtert.

 

„Durch einen solchen Zuständigkeitstransfer könnte die Verantwortung für die Qualität des Regional- und Nahverkehrs vor Ort geregelt werden“, sagt der VCD-Landesvorsitzende Matthias Lieb. Der Passus im Koalitionsvertrag belege, dass das Land selbst mit diesem Schritt einen rascheren Ausbau der Schienenwege erreichen und die Unterhaltungskosten reduzieren wolle. Allerdings seien bis jetzt keine Aktivitäten bekannt, mit dem Bund zu einer Übereinkunft zu gelangen. „Eine Regelung wäre aber für die Fahrgäste und das Land von großem Vorteil“, so Lieb. Der Aufgabentransfer müsse aber auch die notwendigen Finanzmittel des Bundes an das Land für Erhalt und Sanierung beinhalten.

Der VCD begrüßt auch die Forderung der Grünen-Abgeordneten Daniel Renkonen und Nikolaus Tschenk nach einem halbjährlichen Infrastrukturbericht der Bahn. Das sei eine sinnvolle Maßnahme, die bei Problemen ein frühzeitiges Gegensteuern ermögliche. Nach Ansicht von Lieb wäre es auch hilfreich, „wenn die landeseigene Nahverkehrsgesellschaft die monatlichen Pünktlichkeitswerte zum Regionalverkehr nicht erst mit vierteljährlicher Verspätung veröffentlichen würde“. Es müssten dabei auch die Pünktlichkeit an den wichtigen Knoten bekannt geben werden. Dadurch würde der Druck auf die Bahn steigen, bessere Werte zu liefern.