Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Kayhan Kaya hält die Neustrukturierung für vorgeschoben. „Am Ende sitzen die von Kaufland aber wohl am längeren Hebel“, meint er. Trotzdem regt ihn die Sache auf: „Ich habe erst vor kurzer Zeit angebaut. Und wie gut mein Stand, der 50 000 Euro gekostet hat, den Umzug verträgt, weiß ich nicht.“ Warum er gehen soll, versteht er nicht: „Das Kaufland hatte mich damals abgeworben, als Kundenmagnet. Und jetzt kriege ich einen Arschtritt. Das geht für mich schon um meine Existenz.“

 

Kampflos aufgeben will Kaya nicht: Mehr als 1200 Menschen haben seine Unterschriftenliste nach seinen Angaben schon unterzeichnet. „Schaden kann mir die Aktion ja nicht“, meint der Göckelesbrater. Zumal er den Standort am Edeka-Parkplatz in der Gartenstraße, wo er wohl vom Sommer an seine Göckele braten wird, gleich mit in den Aufruf geschrieben hat. „Das Kaufland wird dadurch Kunden verlieren“, sagt er. Sogar der Backnanger Oberbürgermeister Frank Nopper habe für ihn bei Kaufland angerufen und sich die Sache schildern lassen.

Werden die Kunden den Umzug von „Onkel Kay“ mitmachen?

Auch am Kaufland-Stand gegenüber sind die Pommes frites knusprig und die Mitarbeiterinnen freundlich. Doch viele Kunden der Familie Kaya sind überzeugt: Das „Onkel Kay“ ist mehr als eine Imbissbude, sondern auch ein Treffpunkt, den sie vermissen würden. „So gut schmecken die Göckele nur hier“, schwärmt etwa ein Senior, der erzählt, er käme mindestens einmal pro Woche her. „Ich stand hier auch schon bei zehn grad unter Null“, meint ein anderer Kunde.

Man kennt sich untereinander, Kaya duzt alle seiner Gäste. Die meisten von ihnen sind Stammkunden. Manche von ihnen werden vom Sommer an wohl einen etwas weiteren Weg auf sich nehmen müssen – doch sie versprechen Kaya, ihm trotzdem treu zu bleiben.