Höchststrafe für den Mörder des elfjährigen Tobias. Der Mann muss lebenslang ins Gefängnis und anschließend in Sicherungsverwahrung.

Stuttgart - Der Mörder des elfjährigen Tobias muss lebenslang hinter Gitter. Zudem ordnete das Landgericht Stuttgart am Mittwoch die Sicherungsverwahrung des sexuell schwer kranken Täters an. Der heute 48 Jahre alte Bäcker aus dem Kreis Esslingen hatte vor Gericht gestanden, den Jungen am 30. Oktober 2000 nahe Weil im Schönbuch (Kreis Böblingen) mit 38 Messerstichen getötet zu haben. Tobias war beim Angeln an einem abgelegenen Weiher von dem Mann überrascht worden.

 

Das Verbrechen war über Jahre unaufgeklärt geblieben. Die Polizei hatte 2002 unter anderem mit einem großangelegten Speicheltest nach dem Mörder gefahndet. Erst im Sommer 2011 stießen Ermittler bei Recherchen zur Kinderpornografie zufällig auf den Täter. Der Mann lebte unauffällig und zurückgezogen. Ein Abgleich seiner DNA mit Spuren vom Tatort war positiv.

Ein psychiatrischer Gerichtsgutachter hatte den Angeklagten im Prozess als schwer sexuell krank eingestuft. Der 48-Jährige leidet nach eigenen Angaben selbst unter seinem pädophilen und sadomasochistischen Trieb. Seinem Anwalt zufolge erklärte er, sich kastrieren lassen zu wollen. Nach der Tat hatte er den Jungen sexuell schwer verstümmelt.