Wegen Unterstützung der ruandischen Terrorgruppe FDLR ist ein 47-Jähriger aus Nordbaden vom Oberlandesgericht Stuttgart zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Die Miliz ist in dem afrikanischen Land für Tötungen, Verschleppungen, Plünderungen und Vergewaltigungen verantwortlich.

Stuttgart - Wegen der Unterstützung ruandischer Terroristen ist ein 47 Jahre alter Softwareentwickler aus Nordbaden zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt worden. Das Oberlandesgericht Stuttgart sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte den Präsidenten der „Demokratischen Kräfte zur Befreiung Ruandas“ (FDLR) etwa beim Erstellen einer Homepage unterstützt hat - in Kauf nehmend, welche Ziele die FDLR mit kriegerischen Mitteln in Zentralafrika verfolgt. Dies hatte der 47-Jährige vor Gericht bestritten.

 

Das Gericht folgte mit dem Urteil am Mittwoch der Forderung der Generalstaatsanwaltschaft, der Verteidiger wollte Freispruch.

FDLR verbreitet Angst und Schrecken

Den Rebellen, denen vor allem während des Bürgerkriegs 1994 aus ihrem Heimatland geflüchtete Ruander angehören, werden Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung vorgeworfen. Es geht um Tötungen, Verschleppungen, Plünderungen und Vergewaltigungen. Der Miliz FDLR gehörten laut Anklage einst 6000 Kämpfer an, derzeit dürften es noch 2000 sein, die im Ostkongo Angst und Schrecken verbreiten. Der Präsident der FDLR war 2015 nach vier Jahren Verhandlung wegen Rädelsführerschaft in einer Terrorvereinigung und Beihilfe zu Kriegsverbrechen zu 13 Jahren Haft verurteilt worden, sein Stellvertreter zu acht Jahren.