Der Umwelt- und Technikausschuss hat den Wiederaufbau des Sportstudios am alten Standort an der Heßbrühlstraße in Vaihingen beschlossen. Diese Ergebnis hatte sich vor einigen Wochen bereits abgezeichnet

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Eine Überraschung ist es nicht mehr gewesen. Der Umwelt- und Technikausschuss hat am Dienstag in nicht öffentlicher Sitzung den Wiederaufbau der Sport-Insel an der Heßbrühlstraße beschlossen. Dabei blieben alle Parteien ihrer Linie treu. Die CDU, die SPD, die FDP, die Freien Wähler und auch die AfD stimmten dafür. Die Grünen und die Fraktionsgemeinschaft SÖS-Linke-Plus waren dagegen. Dieses Ergebnis hatte sich vor einigen Wochen bereits abgezeichnet. Damals einigten sich die Ausschussmitglieder jedoch darauf, das Thema vorher noch einmal im Bezirksbeirat behandeln zu lassen. Das beratende Gremium stimmte in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich für den Wiederaufbau am alten Standort. Die Mehrheitsverhältnisse waren dabei die gleichen wie im Ausschuss des Gemeinderats.

 

Der neue Bebauungsplan ist fertig

Nach einem Jahr kann nun ein neuer Bebauungsplan für das Gebiet an der Heßbrühlstraße auf den Weg gebracht werden. Im Oktober 2013 war das Fitness-Studio bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Lange Zeit suchten die Stadt und der Betreiber nach einem alternativen Grundstück für eine neue Sport-Insel. Denn am alten Standort ist ein Grünzug ausgewiesen und eine Bebauung der Fläche daher nicht mehr zulässig. Darum war der neue Bebauungsplan erforderlich geworden.

„Die Entscheidung war überfällig“

Insbesondere der CDU-Stadtrat Jürgen Sauer hatte sich von Anfang an stark gemacht für den Wiederaufbau. „Ich bin erleichtert und dankbar, dass wir diese wegweisende Entscheidung getroffen haben“, sagt der Vaihinger Betreuungsstadtrat und ergänzt: „Damit machen wir viele Menschen glücklich.“ Man habe einer Einrichtung des Breiten- und des Spitzensports eine neue Zukunft gegeben. „Die Entscheidung war überfällig. Das ist ein guter Tag für den Sportbezirk Vaihingen“, sagt Sauer.

Martin Körner von der SPD sieht es ähnlich. „Wir sind froh, dass das Thema jetzt entschieden ist“, sagt er. Was man beschlossen und zugelassen habe, orientiere sich am ehemaligen Bestand. „Das war aus unserer Sicht vertretbar“, sagt Körner und betont: „Es geht schließlich auch um eine menschliche Komponente. Wir wollen, dass der Pächter, die Betreiber und der Verein wieder eine Zukunft haben und dass man dort oben wieder Sport machen kann.“

Die Grünen hätten sich eine öffentliche Debatte gewünscht

Anna Deparnay-Grunenberg hat das Votum des Umwelt- und Technikausschusses freilich nicht überrascht. „Ich akzeptiere diese Entscheidung“, sagt die Fraktionsvorsitzende der Stuttgarter Grünen. Sie mahnt jedoch auch dazu, dass die Stadt insgesamt künftig bei Pachtverträgen genauer hinschauen müsse. „Für mich waren die Vertragsverhältnisse sehr undurchsichtig“, sagt Deparnay-Grunenberg. Sie habe Verständnis für die Situation der Betreiberfamilie und die Mitglieder des Vereins Sport-Insel. „Und darum finde ich es schade, dass es uns nicht gelungen ist, eine öffentliche Debatte zu führen, um unsere Argumente gegen den Wiederaufbau der Sport-Insel am gleichen Standort deutlich zu machen“, sagt die Grünen-Chefin.

Wieder mit frohem Blick nach Vorne

Oliver Züfle ist hingegen erleichtert. Er ist der Vorsitzende des Vereins Sport-Insel Stuttgart und sagt: „Wir sind froh, dass wir unseren Mitgliedern nun mal wieder etwas Positives sagen können.“ In den vergangenen Monaten mussten sich die Sportler immer wieder mit dem Gedanken auseinandersetzen, wie es mit ihrem Verein weitergehen soll. Einige Mitglieder hätten überlegt, „ob sie bleiben oder ob sie sich doch lieber umorientieren“, gibt Züfle zu. „Wir haben unsere Mitglieder eingeschworen, zu bleiben, um ein Lebenszeichen zu senden“, sagt Züfle. Nun, da die Entscheidung gefallen sei, könne man wieder frohen Mutes nach vorn blicken. Auch wenn es noch mehrere Jahre dauern wird, bis eine neue Sport-Insel eröffnet werden kann. Aber diese Durststrecke werde der Verein nun auch noch gut überstehen, ist Züfle sicher.