Man kennt ihn als Wortgewaltigen aus der Vox-Fernsehserie „Die Höhle der Löwen“. In der Vortragsreihe „Denkanstöße“ plaudert Georg Kofler aus dem Nähkästchen des Unternehmers und verrät Erfolgskonzepte.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Georg Kofler war Chef von Pro 7 und dem Sky-Vorgänger Premiere, unter anderem war er Aufsichtsratsmitglied von Hertha BSC Berlin. Bekannt wurde er als Juror und Investor in der Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ auf Vox. Neben Erfolgen kennt er auch finanzielle Niederlagen. Im Business-Talk am 20. März um 19 Uhr (Einlass 18.15. Uhr) in der BW-Bank (Kleiner Schlossplatz 11) plaudert er aus dem Nähkästchen des Unternehmers.

 

Herr Kofler, was sind die Rezepte für den Erfolg eines Unternehmens?

Am Anfang steht die unternehmerische Idee, das Geschäftsmodell. Entscheidend sind aber immer die Menschen: Die Gründer, die Unternehmer, die Führungskräfte und die Mitarbeiter. Ohne gute Führung und eine fokussierte Strategie wird ein Unternehmen nicht nachhaltig zum Erfolg kommen. Gerade bei jungen Unternehmen ist die Versuchung zur Verzettelung groß. Und dann braucht es natürlich den Mut zum Risiko und die Ausdauer – ohne die geht gar nichts. Ganz wichtig ist eine strikte Kostendisziplin. Es gibt ja viele Ideen, die blühen, aber die Wahrheit liegt dann eben manchmal auf der Bank.

Wann haben Sie als Juror „In der Höhle der Löwen“ als Investor zugeschlagen?

Das Wichtigste war meine innere Überzeugung, dass diese Persönlichkeit geeignet ist, die Firma strukturell und strategisch weiterzuentwickeln, Mitarbeiter mitzunehmen und Geschäftspartner zu überzeugen. Ich habe mich gefragt: Hat diese Person das soziale und intellektuelle Format, um eine Firma, die jetzt zwei Mitarbeiter hat, aufzubauen und eine Firma mit 200 Mitarbeitern zu führen. Und die Geschäftsidee war natürlich auch ausschlaggebend.

Sie raten Start up- Unternehmern: Spring! Doch die Fallstricke der Bürokratie lauern überall. Was läuft hierzulande schief?

In der rot-grünen Ideenwelt wird die Rolle des Staates überschätzt und die des Unternehmergeistes zu wenig Wert geschätzt. Wir erleben heute einen interventionistischen Staat und eine naive Gläubigkeit an dessen Allwissenheit und seine vermeintlich unendlichen Ressourcen. Das ist eine Illusion und die trifft uns jetzt mit aller Härte. Deutschland hat eine bürokratische Hydra geschaffen, die den Unternehmergeist stranguliert und es die Illusion genährt, dass der Staat Innovationen quasi reihenweise erschaffen kann. Aber wer hat die Innovationen in den letzten 30, 40 Jahren hervorgebracht, die Deutschland international wettbewerbsfähig gemacht haben? Waren das verbeamtete Staatssekretäre oder waren es Unternehmer, die auf eigenes Risiko Ideen vorangebracht haben? Was wird den Standort Deutschland retten? Nur die Innovationsfähigkeit, die Freude an Leistung, an Wettbewerb und der Mut, Risiken einzugehen.

Sie sind zwar mit allen Wassern gewaschen aber dennoch sind auch sie schon gescheitert. Wie steht man nach einer Pleite wieder auf?

Es gibt keinen erfolgreichen Unternehmer, der nie gescheitert ist. Damit muss man zurechtkommen. Das ist zwar leichter gesagt als getan. Es ist immer mit einer schmerzhaften Enttäuschung verbunden. Da entstehen Verletzungen, existenzielle Bedrohungen, Ängste, für die Unternehmer ebenso wie für die Mitarbeiter. Wie macht man danach weiter? In dem man weitermacht! Wichtig sind in einer solchen Situation auch familiäre Beziehungen.

Was nimmt Ihr Publikum mit?

Ein leidenschaftliches Plädoyer für Unternehmertum als Lebensform, für die Marktwirtschaft und für die Eigenverantwortung der Bürger. Und eines gegen zu viel staatliche Bürokratie sowie die Vorstellung, dass der Staat alles, was im Leben so passieren kann, retten kann.

Das Gespräch führte Sybille Neth

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