Bei Amazon können Kunden derzeit ein Damen-Armband mit einem Hakenkreuz in der Mitte bestellen. Das sorgt für Entrüstung im Netz. Außerdem macht sich Amazon damit strafbar, wie ein Stuttgarter Anwalt erklärt.

Stuttgart - Ein bei Amazon verkauftes Damen-Armband macht derzeit die Runde im Netz. Der Internet-Händler bietet das Schmuckstück, in deren Mitte ein Hakenkreuz prangt, unter dem Namen „Libertini Rosegold“ an. Amazon hat die Ware am 19. Juli 2016 in sein Sortiment aufgenommen, das Armband wird in zwei verschiedenen Designs angeboten.

 

Die Facebook-Satire-Seite „Storch Heinar“ hat umgehend darauf reagiert und gleichzeitig auf eine ältere Geschichte aufmerksam gemacht, als Amazon im März diesen Jahres eine Hakenkreuz-Lampe in sein Sortiment aufgenommen hatte, die dann allerdings nach heftiger Kritik wieder verschwand.

Auch in ersten Kundenrezensionen zum Damen-Armband auf Amazon mischen sich Spott und Häme mit Entrüstung. So schreibt ein User unter dem Titel „Habe gleich 300 davon geordert“: „Großartiges Accessoires für den nächsten NPD-Parteitag. Ich wurde sofort als Dummbirne erkannt. Erst dadurch dürfte ich überhaupt bleiben. Die Armbinde nicht zu vergessen.“

Ein anderer titelt „Erbärmlich, widerlich, ekelerregend!“ und schreibt: „Ein Hakenkreuz um den Hals oder Arm tragen, wie ekelhaft! Hallo Amazon, nehmt diesen Nazikram raus und sperrt den Verkäufer! Und nein, man sollte nicht damit kommen, dass das hässliche Symbol in anderen Ländern nicht verboten ist!“

Amazon macht sich strafbar

Ein Dritter schreibt in den Amazon-Bewertungen: „Der Vertrieb dieses Artikels ist in Deutschland nach §86a StGB verboten und mit bis zu drei Jahren Freiheitsentzug strafbewehrt. Amazon sollte ihn daher aus dem Sortiment nehmen.“

Mit diesem Kommentar trifft der Nutzer den Nagel auf den Kopf, wie Michael Erath, Rechtsanwalt für Strafrecht in Stuttgart, erklärt: „Das Hakenkreuz-Symbol in Deutschland zu kaufen oder zu verkaufen ist verboten, also machen sich Amazon sowie die potenziellen Käufer strafbar“.

Und was sagt Amazon dazu? Zum derzeitigen Zeitpunkt liegt trotz Nachfrage keine Stellungnahme von Seiten des Online-Händlers vor – weder zu dem umstrittenen Artikel noch zum Verkäufer „Libertini“.