Der im März 2015 gegründete Ortsgeschichtsverein Historisches Vaihingen will bei der Hauptversammlung am 11. März sein erstes Jahrbuch präsentieren. Im ehemaligen Lokal Blue Nile hat der Verein ein erstes Fenster mit Bleiverglasung von Valentin Saile gerettet.

Vaihingen - Folkmar Schiek, der Vorsitzende des Vereins Historisches Vaihingen, ist guter Dinge, dass das erste Jahrbuch des Vereins in wenigen Wochen fertiggestellt ist. Bei der Mitgliederversammlung am 11. März, exakt ein Jahr nach der Gründung des Vereins, soll die Publikation mit dem Titel „Unser Vaihingen – Mitteilungen des Vereins“ der Öffentlichkeit vorgestellt werden. „Wir sind in der Schlussphase, arbeiten schon an der Gestaltung“, sagt Schiek, der sich schon auf das Erscheinen der ersten vereinseigenen Publikation freut. Schiek ist nicht nur Mitinitiator der neuen Schriftenreihe, in der künftig jährlich Historisches und Aktuelles aus Vaihingen sowie zu dem aktuell mehr als 40 Mitglieder zählenden Verein zu finden sein soll. Er ist auch einer der Autoren, die an dem Werk mitgearbeitet haben.

 

Alle Mitglieder sollen ein Exemplar der 32 Seiten starken Publikation, die zunächst in einer Auflage von 150 Exemplaren erscheint, erhalten. Außerdem soll das kleine Buch in zwei örtlichen Buchhandlungen zum Kauf angeboten werden.

Erscheinungsbild ist den Machern des Buches wichtig

Großen Wert haben Schiek und die in das Projekt eingebundenen Mitglieder und Autoren auf eine ordentliche Erscheinung gelegt. Daher hat die Firma Modus die Gestaltung übernommen. „Obwohl wir nur einen geringen Mitgliedsbeitrag von 35 Euro haben, sind wir – dank einiger Förderer – bereits ein Jahr nach der Vereinsgründung finanziell ganz gut aufgestellt. Daher können wir das Projekt recht professionell umsetzen“, sagt Schiek. Ihm ist es nicht nur ein Anliegen, die Geschichte Vaihingens zu dokumentieren und auf diese Weise zu bewahren, sondern er will sie auch den Menschen nahebringen.

Erst im März des vergangenen Jahres wurde der Verein Historisches Vaihingen gegründet, bald dürfte er schon 50 Mitglieder zählen. „In diesem Jahr haben wir schon vier neue Mitglieder gewonnen“, freut sich Schiek drei Wochen nach dem Jahreswechsel. Dass die Publikation namentlich nicht als Jahrbuch herausgegeben wird, obwohl es de facto ein solches ist, hat einen einfachen Grund: Einige Vorstandsmitglieder wollten es vermeiden, dass eine Verpflichtung entsteht, wirklich jedes Jahr einen Band herausgeben zu müssen, erklärt Schiek. „Doch wir könnten heute schon das nächste füllen“, sagt er schmunzelnd und hat keine Sorgen, dass den Autoren die Themen ausgehen.

Es gibt Daten und Fakten zum Verein

Im ersten Band wird unter anderem das Leben der Bildhauerin Hanne Schorp-Pflumm beleuchtet, es geht ums ursprüngliche Vaihinger Wappen mit Katharinen-Rad oder um Oscar Schlemmers letztes Wandbild im Dachswald. Und natürlich finden sich in der Publikation Daten und Fakten zu dem noch jungen Verein.

Nicht nur die Jahresschriften „Unser Vaihingen“ will der Verein aber publizieren. Ein bereits in Arbeit befindliches Buch beschäftigt sich mit der Geschichte Büsnaus. Die Geschichte des Adlerbräu und der Brauerei Widmaier soll für ein Buch aufgearbeitet werden. Auch die Biografien von Robert Vollmoeller, Gründer der bis Anfang der 70er-Jahre in Vaihingen beheimateten Trikotagenfabrik, und Hanne Schorp-Pflumm sollen als Buch erscheinen. Natürlich ist auch der Aufbau eines ortshistorischen Archivs geplant. Sogar Räume könnte der Verein schon bald haben. „Das wird im Herbst vermutlich spruchreif“, sagt Schiek. Der Verein werde bei der Schaffung von vereinseigenen Räumen von einem Unternehmer unterstützt.

Glasfenster von Valentin Saile ausgebaut

Dort sollen dann wohl auch die bleiverglasten Fenster ihren Platz finden, die der Verein aus dem zuletzt als Blue Nile bekannten Lokal sichert. Das erste von Valentin Saile 1952 geschaffene Glasbild aus einem Raum des Lokals hat der Verein bereits im September ausgebaut. Es wurde von der Firma Fensterbau Raible zur Freude Schieks nicht nur in einem Holzrahmen gesichert, sondern auch an kleinen Schadstellen kostenfrei repariert. Das darauf zu sehende Wappen erinnere wohl an die einst in Vaihingen ansässige Fleischerdynastie Haug, so Schiek. Auch dieser Geschichte gelte es nachzugehen. Denn auch die anderen Fenster mit Bleiverglasungen, die vor dem Abriss des Gebäudes Seerosenstraße 1 vom Verein im Frühjahr noch ausgebaut werden, verweisen laut Schiek auf die Vaihinger Geschichte.