Anruf bei ihrem neuen Manager Helmut Werner, 32, Schwiegersohn des Millionärs Richard „Mörtel“ Lugner. Als Manager von Pamela Anderson oder Oliver Pocher – so verkauft er sich auf seiner Homepage. Ein Interview mit Lohfink verknüpft er mit merkwürdigen Forderungen. Ihre neue Rolle als Barbie soll im Vordergrund stehen. Die Kosten für die Bahnanreise zum Interview will er erstattet bekommen, erster Klasse plus Begleitperson.

 

Bei der Oma aufgewachsen

Anruf bei Yüksel Düzgün, 47. Er war ihr Freund und Manager. Ein Textilhändler, der Fashion-Shows organisierte. Er hat sie 2008 als Kandidatin für „Germany’s Next Top Model“ angemeldet. Er sagt, er frage sich heute, ob das eine gute Idee gewesen sei. Denn nach „x Schönheitsoperationen“ erkenne er Lohfink kaum wieder. Eine zweite Verona Pooth habe er aus ihr machen wollen. Außen Barbie, innen Einstein. Aber ihr plötzlicher Erfolg habe seine Strategie zunichtegemacht.

Düzgün sagt: „Gina-Lisa hat vergessen, woher sie kommt.“ 1986 geboren in einer hessischen Kleinstadt. Die Eltern trennen sich, als sie zwei ist. Sie wächst bei ihrer Oma auf, lernt Arzthelferin und will Top-Model werden. Nach dem Ende bei GNTM macht sie TV- und Werbejobs. Die Öffentlichkeit nimmt nur Notiz, wenn sie Skandale produziert. Ein Skandal ist auch der Prozess in Berlin. Düzgün sagt, er bewundere Lohfink für ihren Mut, den Fall öffentlich zu machen. Zugleich tue sie ihm leid. Der Anwalt, der Manager, die Feministinnen, die Politiker – alle würden sie instrumentalisieren. Und sie spiele das Spiel mit, weil ihr nichts anderes übrig bleibe. Es sei grotesk: „Wir reden über die Rechte der Frauen, und sie verkauft sich als Barbie.“