Etwa ein Fünftel des Tafelsilbers – 550 Millionen Euro – hat die Stadt in Spezial-Wertpapierfonds angelegt, die von der Stuttgarter Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (SVV) verwaltet werden. Zum einen dienen die Zinsen dazu, das Defizit der SSB auszugleichen. Die Stadt geht davon aus, dass dies trotz des niedrigen Zinsniveaus möglich bleibt: „Der Wert der Spezialfonds befindet sich noch auf einem zufriedenstellenden Niveau“, sagt Sven Matis.

 

Zum anderen nutzt die Stadt das Kapital der SVV zunehmend, den Verkauf der TWS und NWS quasi zu korrigieren. So konnten die Stadtwerke vier Windparks erwerben. Die Stadt will zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sie stärkt die Stadtwerke und damit die Energiewende. Und zweitens erhofft sie sich eine überdurchschnittliche Rendite aus den Windparks. Daneben hat die Stadt aus der SVV auch ihr Eigenkapital an der neuen Gesellschaft bezahlt, die gemeinsam mit der EnBW das Strom- und das Gasnetz betreibt. Und auch das Gründungskapital der Stadtwerke wurde daraus finanziert. Insgesamt waren dies 106 Millionen Euro – heute sind deshalb noch 430 Millionen Euro in den Fonds gebunden.

Insgesamt ist Föll mit der Fondsentwicklung zufrieden. Die Gewinnrücklage und stille Reserven berücksichtigt, habe die Stadt aus 550 jetzt 654 Millionen Euro gemacht – eine Steigerung um 1,3 Prozent jährlich, so dass die Inflation nahezu ausgeglichen werde, was der Gemeinderat aber zu 100 Prozent festgeschrieben hatte. Hinzurechnen seien 240 Millionen Euro, die die SVV seit 2003 an die SSB zum Ausgleich des Defizits überwiesen habe.

Der Rückkauf des Wassernetzes wird nicht aus Fondsgeldern finanziert, obwohl es sich dabei um die einzige echte Teil-Rückabwicklung des NWS-Verkaufs handelt. Aus rechtlichen Gründen müsse der Betrag aus dem Stadthaushalt kommen, so Föll. Es steht also nicht TWS-Geld drauf, aber es ist welches drin: 110 der wohl aufzuwendenden rund 200 Millionen Euro stammen aus der Auflösung der stillen LBBW-Einlagen, die ja einst mit Mitteln aus dem Verkauf der Energieanteile erworben worden waren. Ob die Stadt fürs Wassernetz einen höheren Betrag bezahlen muss, als sie selbst erhalten hat, wird man nie wissen: Das Wassernetz wurde 2002 beim Verkauf gar nicht als Einzelposten bewertet. Es war einfach mitverkauft worden.