Vom Ausbau der B 27 auf sechs Spuren erhoffen sich die Menschen in Leinfelden-Echterdingen eine Entlastung der Straßen. Insofern ist es nicht weiter verwunderlich, dass von den Stadträten vor allem Fragen zur Planung und wenig Kritik geäußert wurden. Walter Vohl (Freie Wähler) interessierte sich für den Flächenverbrauch, der nach Schätzung von Jürgen Holzwarth bei 30 bis 50 Hektar liegen werde. Kummer bereitet dem beim Regierungspräsidium Stuttgart für die Straßenplanung zuständigen Referatsleiter die Entwässerung. „Bisher läuft das Regenwasser über die Böschung in die Umgebung“, so Holzwarth. Nun müssten Regenüberlaufbecken in der Nähe der Vorfluter gebaut werden. „Das wird noch ein heißes Thema sein“, ist er sich sicher. Auch die Ausgleichsmaßnahmen könnten Fläche kosten.

 

Der Verkehrsfluss interessierte Ilona Koch. „Die Anschlussstellen werden so gebaut, dass es zu keinen längeren Rückstaus mehr kommt“, versicherte er der CDU-Fraktionsvorsitzenden auf deren Frage. Außerdem machte Holzwarth dem FDP-Stadtrat Wolfgang Haug keine Hoffnung, dass ein rund ein Kilometer langer Deckel am Echterdinger Ortsrand über die B 27 gestülpt würde. Das hatte dieser nicht zuletzt mit Hinweis auf ein mögliches Gewerbegebiet im Osten des Ortes aus dem bestehenden Flächennutzungsplan abgeleitet. So etwas werde vom Bund nur akzeptiert und gebaut, wenn es aus Gründen des Lärmschutzes keine andere Lösung gebe, so Holzwarth, „den Lärm bekommen wir bei der B 27 jedoch anders in den Griff“.

Lediglich David Armbruster (Grüne) stellte den grundsätzlichen Ausbau mit Verweis auf die Entwicklungen in der Automobiltechnik infrage. „Autonomes Fahren“, entgegnete Holzwarth, „erhöht nur die Sicherheit und nicht die Leistungsfähigkeit“. Und auf den Aspekt, den Karl Kizele in die Diskussion brachte, ging der Straßenplaner nicht weiter ein. Der Rat der Freien Wähler hatte nach Überlegungen gefragt, ob eine Schienenverbindung in Richtung Tübingen in die Ausbauplanungen einbezogen wäre.