„Ich habe vollstes Verständnis für die Leute, die direkt an der Einmündung der Mörike- zur Hauptstraße wohnen. Das ist wirklich viel Verkehr“, räumt der Heininger Bürgermeister Norbert Aufrecht ein. Weniger Verständnis bringt er für die Klagen der Anwohner auf, die mitten im Baugebiet wohnen. Noch weniger kann er die Wahl der Mittel des Ehepaars Traub nachvollziehen. „Aber es ist legal“, räumt er ein. „Man muss auch sehen, dass wir eher einen Einwohnerrückgang haben. Heiningen hatte schon einmal 5500 Einwohner. Heute sind es 5250. Mit dem neuen Baugebiet kommen wir allenfalls wieder auf frühere Zahlen“, versucht er die Angst vor einem innerörtlichen Verkehrs-GAU zu nehmen. „Wir nehmen aber die Anliegen ernst“, fügt er hinzu.

 

Idee der Ortsumfahrung ist gestorben

In nichtöffentlicher Sitzung ist im Gemeinderat nun diskutiert worden, was zuvor schon von der Gemeinde propagiert worden war und Ende April öffentlich beraten werden soll: Für das Neubaugebiet soll es ein oder zwei neue Zufahrten abseits der Mörikestraße geben. Dafür böte sich Aufrecht zufolge zum einen vom nördlichen Abschnitt der Hauptstraße aus eine Trasse am Wohnheim der Lebenshilfe vorbei an. Zum anderen könnte noch weiter nördlich ein Durchbruch zur Gartenstraße geschaffen werden, unmittelbar vor deren Einmündung in die Jebenhäuser Straße. Weichen müsste dafür ein leer stehendes Haus, das der Gemeinde gehört.

Nur eines wird wohl in Heiningen nicht mehr auf die Tagesordnung gesetzt: die Ortsumfahrung, über die seit den siebziger Jahren diskutiert wurde und für die man einst die Grundstücke und die Finanzierung so gut wie gesichert hatte. Spätestens seit dem Abschluss der Flurbereinigung und der Rückgabe der Grundstücke vor zehn Jahren war diese Idee aber endgültig gestorben. „Da müsste man jetzt wieder von null anfangen“, so Aufrecht.