Auch bei Tom-Tom hält man nichts von der Mobil-in-Deutschland-Studie. „Wir distanzieren uns entschieden von den in dem Stau-Check enthaltenen politischen Aussagen“, betont Thomas Henkel, Sprecher von Tom-Tom Deutschland. Die von dem Automobilclub verwendeten Daten seien im Übrigen bereits veraltet. „Unser neuer Stauindex erscheint Ende Oktober“, so Henkel. Darin fänden sich neue Zahlen über die Verkehrsbelastung in zahlreichen europäischen Großstädten. Der Index sei weltweit das genaueste Verkehrsbarometer für städtische Ballungsräume. Damit könne die Verkehrsdichte zu bestimmten Zeiten recht exakt aufgezeigt werden. Daraus gehe aber nicht hervor, wer für Staus verantwortlich sei. „Unser Verkehrsindex enthält weder politische Aussagen noch Schuldzuweisungen“, betont Henkel.

 

Stadt investiert in Verkehrsleitzentrale

Auch für Ralf Thomas, den Leiter der Integrierten Verkehrsleitzentrale (IVLZ) der Landeshauptstadt, sind die von dem Automobilclub genannten Zahlen „kalter Kaffee“. Dass es in Stuttgart im Berufsverkehr an manchen Stellen hake, sei bekannt. Von den Verfassern werde aber verschwiegen, dass es sich um Daten aus Stadt und Region handele. „Die Stadt kann aber doch gar nichts für Staus auf den Autobahnen.“ Gerade die Existenz der IVLZ zeige, dass die Stadt viel Geld in moderne Lenkungssysteme investiere, um den Verkehr flüssig zu halten. Oberbürgermeister Fritz Kuhn habe aber auch das klare Ziel, den Autoverkehr im Stadtkessel mittelfristig um 20 Prozent zu verringern. Die Stadtverwaltung habe dazu ein umfassendes Mobilitätskonzept erarbeitet, das aufzeige, wie dieses Ziel mit einer Fülle unterschiedlichster Maßnahmen, etwa einem Parkraummanagement, zu erreichen sei.

In dem für die umstrittene Studie benutzen Verkehrsindex von Tom-Tom liegt Stuttgart im europäischen Vergleich mit der Stauquote von 33 Prozent auf dem sechsten Platz. Spitzenreiter ist Moskau mit 66 Prozent, gefolgt von Istanbul (55), Warschau (42) und Marseille (40).