Mit der Entscheidung für Jan Schindelmeiser kommt beim VfB Stuttgart Ruhe in den Verein, die in der Vorbereitung auf die Zweitligasaison dringend gebraucht wird.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Peter Stolterfoht (sto)

Stuttgart - Als 1899 Hoffenheim Ende 2008 Herbstmeister vor dem FC Bayern geworden war, meinte Uli Hoeneß: „Der macht einen ganz hervorragenden Job, dieser Schindelmeister oder wie der heißt.“ Das Zitat sagt etwas über den neuen Sportvorstand des VfB Stuttgart aus. Die strategische Arbeit steht bei Jan Schindelmeiser an erster Stelle und nicht die Absicht, sich selbst zu einer unverwechselbaren Marke zu machen.

 

Das sollte dem VfB nach den schlechten Erfahrungen mit Robin Dutt, der sich immer wieder auch selbst zu inszenieren wusste, gut tun.

Gut tut dem VfB aber zunächst einmal, dass nun endlich diese drängende Personalfrage beantwortet ist. Viel länger hätte die neben dem Trainer wichtigste Stelle im Verein nicht unbesetzt bleiben können, ohne dass Unruhe aufgekommen wäre. Dem Coach Jos Luhukay soll es auch nur Recht sein, kann er sich nun doch verstärkt auf seine Arbeit mit der Mannschaft konzentrieren und muss nebenher nicht mehr den Aushilfsmanager geben.

Die Frage, ob der VfB-Aufsichtsrat mit der Verpflichtung von Jan Schindelmeiser die richtige Entscheidung getroffen hat, lässt sich ganz leicht beantworten. Aber noch nicht jetzt: sondern erst, wenn der Club die Rückkehr in die erste Liga geschafft hat. Schindelmeisers Vergangenheit spricht einerseits dafür, nachdem er zusammen mit Ralf Rangnick Hoffenheim von der Regionalliga in die erste Liga geführt hat. Dass der 52-Jährige sechs Jahre lang nicht mehr in leitender Funktion bei einem Proficlub tätig gewesen ist, kann wiederum gegen ihn verwendet werden.

Eine lange Einarbeitungszeit bleibt Schindelmeiser jedenfalls nicht – und das mit einem Mitarbeiterstab, für den die zweite Liga größenteils Neuland ist.