So viel zur Ära Hundt. Ohne ihn hat der Aufsichtsrat vorerst wieder Kredit – wie Wahler. Der Fanausschuss wünscht sich vor der Versammlung am 22. Juli nur, dass sich der Bewerber mal in einem den Mitgliedern zugänglichen Rahmen präsentiert. „Wir müssen die Gelegenheit haben, ihn kennenzulernen“, sagt Münch. Zunächst einmal stellt sich Wahler jedoch heute auf einer Pressekonferenz vor – sein erster öffentlicher Termin für den VfB. „Darauf wartet jeder gespannt“, sagt Schaal. Dass Wahler gleich ein fertiges Konzept auf den Tisch legt, verlangt keiner. In den nächsten beiden Wochen könne es für Wahler nur darum gehen, Sympathiepunkte zu sammeln, sagt Göz, „er soll uns bloß mitnehmen und sagen: Auf geht’s Leute, lass’ uns auf die Reise gehen. Wir wollen spüren, dass neuer Schwung entstehen kann.“

 

Wahler muss anders agieren

Damit nicht wieder der Eindruck wie unter Hundt vorherrscht, „dass verschiedene Interessengruppen beim VfB ihr Süppchen kochen“ (Münch). Dadurch sei Vertrauen in die Vereinsführung verloren gegangen. Das zeigt sich, wenn es um Sachthemen wie die Abspaltung der Profiabteilung geht – ein Ziel, das der VfB mittelfristig verfolgt. „Wir wollen Transparenz und offene Diskussionen über die Strukturen des Clubs“, sagt Schaal, „man muss uns erklären, was da passiert und was man danach als Mitglied noch zu melden hat.“

Mayer-Vorfelder hat solche Vorhaben früher einfach durchgepeitscht. Das entspricht nicht mehr dem Zeitgeist. Wahler muss anders agieren. Aber spätestens beim Wein finden der Präsident in spe und der Ehrenpräsident dann ja wieder zusammen.