In Robin Dutt und Huub Stevens sollen zwei ausgeprägte Alphatiere den VfB Stuttgart in eine bessere Zukunft führen. Ob das ohne Konflikte über die Bühne geht, ist eine der großen Fragen beim Fußball-Bundesligisten.

Stuttgart - Worauf der Fokus von Robin Dutt (50) jetzt liegt, ist klar – auf dem ersten Spiel in der Rückrunde gegen Mönchengladbach. Daneben will der neue Sportvorstand jedoch einiges bewegen beim VfB Stuttgart.

 
Herr Dutt, Ihre Frau besitzt einen Friseursalon in Zuffenhausen. Welche Fragen zum VfB muss sie da der Kundschaft gerade vor allem beantworten?
Hmh, das weiß ich gar nicht so genau, das kann ich nur vermuten, weil ich mit meiner Frau darüber noch nicht gesprochen habe. Ich denke aber, es werden wohl die gleichen Fragen sein, die sich auch die meisten Fans jetzt stellen. Diejenigen, die mich besser kennen, werden sich danach erkundigen, ob ich mich wohl fühle in meinem neuen Umfeld und wie es mir so geht. Und die anderen werden sich auf den VfB beziehen – was da los ist und wie die Erwartungen für die Rückrunde sind.
Wahrscheinlich interessiert die Leute beispielsweise aber auch, warum Sie im Winter noch keinen neuen Spieler geholt haben?
In unserem Trainingslager an der Algarve habe ich mich zu diesem Thema jeden Tag mit unserem Coach Huub Stevens ausgetauscht. Ich habe die Spieler, die auf dem Markt sind, mit unseren Spielern verglichen – und dabei immer mehr den Eindruck gewonnen, dass die Spieler auf dem Markt nicht besser sind als jene Spieler, die wir haben. Unter diesen Umständen macht ein Transfer dann keinen Sinn.
Ist dies das letzte Wort, nachdem das Transferfenster noch bis Montag geöffnet ist?
Wir haben noch ein, zwei Dinge am Laufen. Gespräche werden geführt. Wir suchen speziell nach einem erfahrenen Mann, der unsere jungen Spieler im Kampf um den Klassenerhalt unterstützt. Mal sehen, ob und was wir zum Abschluss bringen.
Viel Geld hat der VfB dafür nicht.
Natürlich gibt es genügend Spieler, speziell erfahrene Spieler, die sofort eine Verstärkung für uns wären. Aber die meisten kosten dann eben eine Ablöse von mindestens sieben oder acht Millionen Euro. Das können sich nicht so viele Vereine leisten.
Was die Kundschaft im Salon Ihrer Frau eventuell auch spannend findet, ist, ob es mit dem Coach Huub Stevens über diese Saison hinaus weitergeht.
Zum einen habe ich mich mit unserem Trainer gleich sehr gut verstanden und war sehr angetan, wie er die Vorbereitung durchgezogen hat.
Und andererseits?
Wir sind so verblieben, dass wir den ersten Teil der Rückrunde abwarten, ehe wir uns über die Zukunft unterhalten. Einen konkreten Termin haben wir uns dafür nicht gesetzt. Huub will auch schauen, wie er sich dann fühlt. Ich gebe ihm dabei die notwendige Zeit. Und er ist trotzdem mit in unsere strategischen Gespräche und Planungen eingebunden – unabhängig davon, ob er nächste Saison noch bei uns ist.
Um was genau geht es in diesen regelmäßigen Strategiegesprächen, die Sie in einer Runde mit Rainer Adrion (Nachwuchschef), Ralf Becker (Scouting), Jochen Schneider (Sportdirektor) und Stevens führen?
Um die neue Saison – aber auch darum, wie wir als VfB Stuttgart künftig Fußball spielen wollen, von den Profis bis hinunter in den Jugendbereich.