Sport: Gregor Preiß (gp)
Über Ihre Qualitäten wurde in den vergangenen Wochen und Monaten viel diskutiert – weil sie meist draußen saßen. Wie sind Sie mit Ihrem Status zwischen Bank und Tribüne umgegangen?
Leicht war es natürlich nicht für mich. Das ist es für keinen Fußballer. Aber ich habe mich immer als Teil des Teams gesehen und nie einen Sonderstatus beansprucht.
Ihr sportlicher Anspruch war trotzdem ein anderer.
Klar will ich spielen. Am liebsten immer und von Anfang an. Aber wenn der Trainer eine andere Auffassung hat, muss ich das akzeptieren. Er ist der Chef. Und wir sind Profis, verdienen viel Geld und haben ein privilegiertes Leben. Deshalb will ich mich nicht beklagen.
Aber dem Trainer Ihre Meinung gesagt haben sie schon.
Sicher. Wir gehen offen und respektvoll miteinander um, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind. Ich renne aber nicht täglich zu ihm hin und frage: ,Trainer, warum spiele ich nicht?’ Am Ende stellt er die elf Spieler auf, von denen er glaubt, dass sie den größtmöglichen Erfolg versprechen. Er kann nicht 30 Freunde in der Mannschaft haben. Unterm Strich hat er ja nicht viel falsch gemacht – wir sind schließlich Erster.
Wo haben Sie die Spiele geschaut, wenn Sie nicht im Kader standen?
Auf der Tribüne oder vor dem Fernseher.
Schmerzt es dann umso mehr zu sehen, wenn es nicht so läuft? Wie in der Phase, als die Mannschaft fünfmal nicht gewonnen hat?
Ich habe immer versucht, positiv zu bleiben und der Mannschaft zu helfen, wo ich konnte. Auf und auch außerhalb des Platzes.
Beim 2:0 gegen den Karlsruher SC standen Sie dann wieder im Fokus und spielten von Anfang an. Was haben Sie anders gemacht, dass der Trainer sich plötzlich doch wieder für Sie entschieden hat?
Ich habe im Training immer mein Bestes gegeben und das versucht umzusetzen, was der Trainer von mir verlangt.