Vermutlich hat es schon lange keinen so günstigen Zeitpunkt mehr gegeben wie jetzt, um gegen den FSV Mainz zu spielen. Denn die Rheinhessen warten bereits seit dem 2:1 am 18. Oktober gegen Augsburg und damit seit sechs Begegnungen auf einen Sieg. Sechs Partien mit nur zwei Zählern – diese Bilanz ist noch ernüchternder als jene des VfB, was zur Folge hat, dass der FSV nach einem guten Saisonstart an den Rand der Abstiegszone abgerutscht ist. Willkommen im Club der gefährdeten Teams! Entsprechend mies ist die Stimmung im Mainzer Lager, erst recht nach der 1:2-Niederlage am Sonntag in Hamburg. „Der Kampfeswille hat gefehlt“, sagt der Mittelfeldspieler Johannes Geis – ein Alarmzeichen für Kasper Hjulmand, der in der vergangenen Woche noch erklärt hatte, „dass ich bei meiner Mannschaft eine neue Aggressivität spüre“. Das sind Sätze, die Trainer in solchen Situationen gerne sagen und die nach Durchhalteparolen klingen. Und die Manager sagen in diesen Momenten oft das, was Christian Heidel sagt. Er will die Zügel jetzt „straffer führen“. Heißt das, dass es bisher in Mainz zu locker zugegangen ist?