Im Unterschied zu Heldt hat Bobic mit dieser Vorgabe jedoch kein Problem. Im Gegenteil, er vertritt ausdrücklich die Politik mit, die seinen Vorgänger im Sommer 2010 aus Stuttgart nach Schalke getrieben hatte. "Wir haben einen Kader, der sehr teuer ist", sagt Bobic, "deshalb müssen wir gewisse finanzielle Regeln einhalten und da ein Gleichgewicht finden."

 

Die Frage lautet allerdings, wie diese Balance zwischen den wirtschaftlichen Grundsätzen und den sportlichen Ansprüchen aussehen wird. Anders formuliert: was macht Bobic aus seinen Möglichkeiten? Am Ergebnis wird er gemessen - speziell vom Aufsichtsratschef Dieter Hundt, dem er zeigen muss, dass er kein Leichtgewicht und kein Lehrling ist, sondern sein Metier beherrscht. Ein Schritt in diese Richtung war im Dezember die Einstellung von Bruno Labbadia, der den VfB vor dem Abstieg gerettet hat. Hundt und manch einer seiner Kollegen aus dem Kontrollgremium hatten erhebliche Vorbehalte gegen diesen Trainer, aber Bobic setzte sich durch - und behielt recht.

Boka oder Marica wären Transfer-Kandidaten

Jetzt folgt die Nagelprobe. Um sich zu profilieren, muss der Manager ausmisten und dem Team eine ausgeprägtere Siegesmentalität verpassen. "Diese Transferperiode wird nicht einfach", sagt Bobic. Kein Geheimnis ist, dass es Spieler gibt, die der VfB ziehen lassen würde - etwa Pawel Pogrebnjak, der ein Kandidat beim Hamburger SV, dem 1. FC Köln und dem FC Fulham ist, oder Ciprian Marica oder Arthur Boka oder Khalid Boulahrouz oder Zdravko Kuzmanovic. Eine weitere Option geht jetzt dagegen für längere Zeit auf Krücken.