Der VfB Stuttgart hat ein gutes Trainingslager im Stubaital hinter sich, aber bis zum Start der Fußball-Bundesliga noch viel Arbeit vor sich.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Neustift - Mit einem Lächeln im Gesicht hat Hannes Wolf das Stubaital verlassen. Das ist zwar insofern keine neue Nachricht, da der Trainer des VfB Stuttgart ein freundlicher Mensch ist und ständig lächelt, aber in diesem Fall hängt seine gute Laune direkt mit dem Trainingslager des Fußball-Bundesligisten in Österreich zusammen: Die Mannschaft hat intensiv trainiert, spielerisch gab es Verbesserungen und die Zahl der Verletzungen hielt sich in engen Grenzen. So kann Wolf nach neun Tagen in Neustift eine positive Bilanz ziehen. Eine Einschätzung.

 

Mannschaft

Mit 24 Spielern ist der VfB in Österreich angereist, und die meisten von ihnen konnten das volle Programm absolvieren. Nur Julian Green musste öfter individuell trainieren, als dem Offensivspieler lieb sein konnte. Auch Chadrac Akolo trat wegen einer Wadenverletzung etwas kürzer. Beim 3:3 im Testspiel gegen Huddersfield Town war der Kongolese aber wieder dabei und erzielte ein Tor. „Er hat ein hohes Verständnis von Fußball und kann unser Spiel prägen“, sagt Wolf über den 22-Jährigen mit seinem fintenreichen Spiel.

System

In allen drei Vorbereitungspartien während des Trainingslagers im Stubaital hat der Trainer sein Team in einer 4-2-3-1-Formation auflaufen lassen. „Das ist aber nur eine Möglichkeit, wie wir spielen können“, sagt Hannes Wolf. Eine zweite ist das 4-1-4-1-System, in dem der VfB während der Schlussphase der Aufstiegssaison auftrat. Beide Varianten sitzen. Für erstere spricht, dass die Stuttgarter mit zwei Spielern im defensiven Mittelfeld ihr Zentrum besser sichern können.

Torwart

Rein von der Anzahl der Gegentore hat Mitch Langerak bis jetzt die bessere Bilanz. Was auch daran liegt, dass sein Konkurrent Ron-Robert Zieler alle drei Treffer gegen den Premier-League-Aufsteiger aus Huddersfield hinnehmen musste. Dennoch bleibt Zieler der aussichtsreichere Kandidat für den Posten zwischen den Pfosten. Hannes Wolf hat sich aber keine Frist gesetzt, bis wann er seine Nummer eins benennt. Spätestens bis zum Bundesligastart am 19. August in Berlin soll es so weit sein. Voraussichtlich herrscht aber vorher Klarheit, zum DFB-Pokalspiel bei Regionalligist Energie Cottbus. „Ich weiß, dass es Konflikte geben wird, sobald wir Aufstellungen machen“, sagt der Trainer.

Hier sehen Sie das Fazit unserer Sportredakteure zum Trainingslager im Stubaital:


Abwehr

Sie bleibt der anfälligste Mannschaftsteil. Weshalb Verstärkungen kommen sollen. „Herzlich willkommen“ seien diese, sagt der Kapitän Christian Gentner, wenn sie die Qualität steigern. Holger Badstuber (28) könnte das schaffen, doch die Verhandlungen mit ihm ziehen sich hin. Im Stubaital hat dann vor allem der Innenverteidiger Marcin Kaminski einen soliden Eindruck hinterlassen. Auf der rechten Seite entwickelt sich Matthias Zimmermann zur Alternative für Benjamin Pavard. Gegen Huddersfield zeigten sich in der Defensive zwei Schwächen: „Wir hatten teilweise Probleme mit dem Tempo und wir hatten Schwierigkeiten bei hohen Bällen auf unsere Abwehrkette“, sagt Wolf.

Mittelfeld

Personelle Möglichkeiten für das Herzstück gibt es genug. Nun wird es darauf ankommen, die Balance zwischen defensiver Seriosität und offensiver Explosivität zu finden. Gegen Huddersfield klappte das eine Hälfte lang gut. „In dieser Phase sind wir sehr dominant aufgetreten“, sagt Wolf. Noch verliert seine Elf aber zu schnell ihre Linie, wenn der Gegner den Druck erhöht. Wobei der erst 19-jährige Dzenis Burnic in der Zentrale eine gute Figur abgibt. Die Leihgabe von Borussia Dortmund ist laufstark, ballsicher – und hart.

Angriff

Die große Frage wird lauten, ob der VfB mit Simon Terodde und Daniel Ginczek gemeinsam die gegnerischen Abwehrreihen attackiert – und die Antwort lautet: jein. Denn Terodde wird den Mittelstürmer geben und Ginczek den Mann dahinter. Sofern er nicht ausfällt. Zuletzt klagte der 26-jährige Angreifer über muskuläre Probleme. Hannes Wolf geht jedoch davon aus, dass Ginczek beim Test gegen Real Betis Sevilla am Sonntag (14.30 Uhr) in Reutlingen wieder am Ball ist. Gegen den spanischen Erstligisten wird sich die erste Pflichtspielelf herausschälen. „Der Gedanke liegt nahe, dass wir gegen Betis schon so spielen, wie wir uns das eine Woche später in Cottbus vorstellen können“, sagt der Trainer.

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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