Mit mehreren Plakaten vor dem Stadion machte der Stuttgarter Anhang seinem Ärger über die vereinspolitischen Entwicklungen Luft. Auch während des Spiels gegen Eintracht Frankfurt gab es Unmutsbekundungen.

Sport: David Scheu (dsc)

Die Fanproteste rund um den vereinspolitischen Machtkampf beim VfB Stuttgart reißen nicht ab. Im Vorfeld der Partie gegen Eintracht Frankfurt hingen entlang der Mercedesstraße mehrere Plakate, die sich gegen das Präsidium und den Investor Porsche richteten.

 

In einem wurde dabei der Rücktritt von Präsident Claus Vogt und seines Stellvertreters Rainer Adrion gefordert. Präsidiumsmitglied Christian Riethmüller hatte in dieser Woche sein Amt niedergelegt, ein Zusammenschluss der „Cannstatter Kurve“ aus zahlreichen Ultra-Gruppierungen und Fanclubs ruft seit Wochen das gesamte Präsidiums des Vereins zum Rückzug auf.

Hintergrund ist die Abwahl von Präsident Claus Vogt als Aufsichtsratschef der AG infolge des Einstiegs von Porsche als Investor, wodurch viele Mitglieder um ihre Mitsprache fürchten.

Auch Investor Porsche wird kritisiert

Andere Plakate kritisierten direkt Adrion und Vogt. Der lief am frühen Nachmittag an den Schildern vorbei auf dem Weg von der Geschäftsstelle zur offiziellen Eröffnung der neuen Haupttribüne. Die Aufschrift „Verräter des e.V.“ auf den Parkplatzschildern wurden derweil bereits vor Spielbeginn wieder entfernt. Auch Investor Porsche stand auf einem Plakat mit der Aufschrift „Driven by Dreams“ („Von Träumen getrieben“) im Fokus der Kritik.

„Verräter des e.V.“ stand am Samstagmittag auf den Schildern der Präsidiumsparkplätze. Foto: red/red

Während des Spiels gegen Frankfurt (3:0) verzichteten die VfB-Anhänger dann zunächst auf den anfänglichen Stimmungsboykott wie noch vor zwei Wochen gegen den 1. FC Heidenheim, zu Beginn der zweiten Hälfte meldeten sie sich aber nochmals zu Wort. Neben einer Rauchwolke nahm der Schriftzug „Protest außerhalb unerwünscht? Dann halt hier“ Bezug auf die entfernten Aufkleber und Plakate.

Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte setzten die Fans ihren Protest fort. Foto: red/red

Bei dieser letzten Unmutsbekundung in Sachen Vereinspolitik blieb es dann. Im Anschluss stand das Sportliche wieder im Fokus – und die Freude über die Qualifikation für die Europa League.