Auf der anderen Seite hat die Clubspitze aber auch das große Ganze vor Augen mit dem Weg, den sie mit Schneider seit dessen Berufung am 26. August beschreiten will. Es ist der Stuttgarter Weg, der vorsieht, wieder verstärkt auf eigene Talente zu setzen – mit einem Trainer, der den gleichen Anspruch hat. Diesen Plan hat Schneider im vergangenen halben Jahr mit Timo Werner, Rhani Khedira und Robin Yalcin bereits ziemlich konsequent umgesetzt. „Das ist uns sehr wichtig“, sagt Wahler, Sollte Schneider am Dienstag entlassen werden, müsste Bobic den Nachfolger verpflichten. Nach StZ-Informationen würde in diesem Fall eine Doppelspitze mit Krassimir Balakov und Zvonimir Soldo installiert. Beide haben sich große Verdienste um den VfB erworben – als Spieler.

 

Es wird eine Bauchentscheidung geben

Diese Lösung ist wahrscheinlicher als der Verbleib von Schneider, aber noch ringt der VfB zwischen diesen Pro-und Kontra-Polen mit sich. Was ist stärker – die grundsätzliche Erkenntnis mit dem richtigen Weg oder die immer größer werdende Angst vor dem Absturz? „Das nimmt mich alles ziemlich mit“, sagt Wahler. Eine rational nachvollziehbare Basis für die Entscheidung ist kaum vorhanden, da die Mannschaft nicht in ihre Bestandteile zerfällt wie am Ende unter Schneiders Vorgänger Bruno Labbadia. Aber es fehlen auch Signale, die Hoffnung machen – siehe acht Pleiten am Stück.

Deshalb wird die Entscheidung für oder gegen Schneider so oder so eine Bauchentscheidung werden. „Es geht um den Verein und nur um den Verein“, sagt Wahler dann noch. Darum geht es aber bei allem – sogar wenn der VfB-Traktor geputzt wird.