Sport: Gregor Preiß (gp)
Welche Defensiv-Philosophie verfolgt Hannes Wolf?
Ein Ziel ist es, dass möglichst alle Mann schnell hinter den Ball kommen. Gleichzeitig versuchen wir, den Gegner frühzeitig anzulaufen, um ihn zu Ballverlusten zu zwingen und den Weg zum gegnerischen Tor zu verkürzen. Vereinfacht gesagt: Alle sollen gemeinsam verteidigen und gemeinsam nach vorne spielen. Diesen Ansatz finde ich gut.
Jerome Boateng und Mats Hummels haben bei der EM in Sachen Spieleröffnung neue Maßstäbe gesetzt. Wie wichtig ist das eigentliche Defensivspiel – Zweikämpfe gewinnen, Kopfballduelle gewinnen, Tor sauber halten – heute noch?
Das ist immer noch die Kernkompetenz eines jeden Abwehrspielers. Sie werden immer daran gemessen werden, wie viele Gegentore sie bekommen. Genauso wie für Stürmer Tore zählen. Auch wenn beides, wie bereits gesagt, möglichst Aufgabe der ganzen Mannschaft sein sollte.
Werden Zweikämpfe heute überhaupt noch gezielt trainiert?
Natürlich. Auch wenn es zum Fußball-Einmaleins gehört – selbst die besten Mannschaften betreiben regelmäßig Zweikampftraining. Was es bringen kann, über die Zweikämpfe zu kommen, hat uns Dresden ja jetzt erst leider vorgemacht. Unser Trainer möchte, dass wir unsere Mitspieler immer absichern und von vorne nach hinten doppeln. Dann ist es einfacher, Zweikämpfe zu gewinnen.
Was unterscheidet Ihr Spiel in der zweiten Liga von der Bundesliga?
Es kommen mehr lange und hohe Bälle, man ist also mehr im Kopfball- und Stellungsspiel gefordert. Und dann gibt es etliche Spieler, die schon lange in der zweiten Liga dabei sind und die ihre ganze Erfahrung einbringen. Die sind mit allen Wassern gewaschen. Einen deutlichen Unterschied gibt es noch zur Bundesliga.
Nämlich?
Fehler werden nicht mehr ganz so schnell bestraft wie in der Bundesliga – leider abgesehen vom Spiel in Dresden.
Was dürfen die Fans am Freitag gegen 1860 München erwarten?
Angeknockte Gegner sind immer gefährlich. Ich erwarte deshalb einen ähnlich aggressiven Gegner, wie es die Dresdner waren. Und natürlich hoffe ich auf einen anderen Spielverlauf und auf ein positives Resultat für uns.