Ebenfalls 2010 schloss Ruthenbeck die Ausbildung zum Fußballlehrer an der Kölner Weisweiler-Akademie ab, gemeinsam mit den ehemaligen Profis Markus Babbel und Christian Ziege. Nach zwei weiteren Jahren in der Oberliga (als Trainer von Wirges) übernahm er im vergangenen Sommer die Leitung des neu gegründeten Aalener Nachwuchszentrums und führte gleichzeitig die zweite Mannschaft zum Verbandsligaaufstieg. Dadurch erarbeitete er sich viel Rückendeckung beim VfR. So war es kaum überraschend, dass Ruthenbeck befördert wurde, nachdem Hasenhüttl den Sparkurs nicht mittragen wollte. „Stefan ist im Verein anerkannt, fachlich äußerst kompetent und kann vor allem Spieler individuell weiterentwickeln“, sagt der Sportdirektor Markus Schupp.

 

Mit variablem Spielsystem

Dass die Mannschaft aufgrund des personellen Aderlasses eventuell nicht mehr konkurrenzfähig sein könnte, sieht Ruthenbeck überhaupt nicht so: „Jetzt können die Spieler, die in der Vorsaison nicht zum Zug gekommen sind, beweisen, was in ihnen steckt.“ Er gibt allerdings zu, dass Probleme auftauchen könnten, wenn einige Leistungsträger ausfallen.

In der Vorbereitung hat Ruthenbeck sowohl taktisch als auch personell viel ausprobiert. Als wichtigste Neuerung führte er ein offensiveres 4-3-3-System ein. Dadurch erhofft sich der Metallica-Fan („Das passt ganz gut zu meinem Typ. Ich bin jemand, der auch mal rocken will“) deutlich mehr Variabilität und Unberechenbarkeit im Spiel nach vorne. Realistisch, aber auch selbstbewusst geht er seine Aufgabe an. „Ich weiß, dass es schwierig wird“, sagt er. „Doch wenn wir 40 Tore schießen und 40 Punkte holen, bleiben wir in der Liga.“